Bereits bei der Eröffnung am 15. Oktober um 19 Uhr können Besucher*innen in die multisensorische Welt eintauchen, die das Wiener Publikum bis 25. Jänner 2026 erwartet.
Kunst als Impuls für Nachhaltigkeit
Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler betont die gesellschaftliche Relevanz solcher Projekte:
„Wenn Künstler*innen Werke schaffen, die sich mit unserer Umwelt beschäftigen, hat dies das Potenzial, sowohl die kreative als auch die gesellschaftliche Landschaft nachhaltig zu beeinflussen. Solche Arbeiten sind Katalysatoren für Dialog und Engagement.“
Auch Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer sieht in der Ausstellung ein starkes Zeichen:
„Das KunstHausWien greift Themen wie Bioabfallverwertung und Kreislaufwirtschaft auf kreative Weise auf und macht sichtbar, dass Nachhaltigkeit auch im Kunstkontext lebendig werden kann.“
Vom Kompost zur Kunst – und wieder zurück
Direktorin Gerlinde Riedl fasst die Idee der Schau treffend zusammen:
„Verdauung und Verwesung sind kein Ende, sondern der Beginn neuen Lebens. Am Ende wird die Ausstellung selbst zu Erde – ökologische Transformation wird buchstäblich erfahrbar.“
Ein Komposthaufen im Innenhof wird über die Ausstellungsdauer hinweg gepflegt. Besucher*innen dürfen nicht nur beim Entstehen zusehen, sondern auch aktiv mitwirken. Der dabei entstehende Humus kann nach Ende der Schau mit nach Hause genommen werden – als greifbares Symbol für gelebte Kreislaufwirtschaft.
Wenn der Bauch zuerst denkt
Fuzzy Earth lädt das Publikum dazu ein, ökologische Zusammenhänge nicht nur mit dem Kopf, sondern mit dem Körper zu begreifen. Workshops wie Sauerkraut fermentieren oder gar Steine lecken öffnen ungewohnte Sinneskanäle und stellen die Frage: Wie fühlt sich planetarischer Stoffwechsel an?
Die Kurator*innen Stephan Kuss und Veronika Hackl erklären:
„‚The Belly Knows Before the Brain‘ verbindet Nährstoffkreisläufe, Tiefenzeit und das Zusammenspiel verschiedener Spezies mit einer vielschichtigen sinnlichen Erfahrung. Es geht darum, Wissen durch den eigenen Körper zu erfahren.“
Ein Kreislauf der Aufmerksamkeit
Im Zentrum steht die Erkenntnis, dass ökologische Krisen – von Bodendegradation bis Ressourcenausbeutung – Störungen der Stoffwechselströme unseres Planeten sind. Fuzzy Earth macht diese unsichtbaren Verbindungen sichtbar – und spürbar.
„In Zeiten von Krieg und Klimachaos wird das Erkennen dieser geteilten Stoffflüsse zu einem ethischen und politischen Akt der Aufmerksamkeit“, so das Kollektiv.
Das Projekt wird von einem umfangreichen Public Programme begleitet, der Eintritt ist frei. Informationen dazu unter www.kunsthauswien.com
The Belly Knows Before the Brain
Künstler*innenkollektiv: Fuzzy Earth
Ort: KunstHausWien, Projektraum Garage
Laufzeit: 16. Oktober 2025 – 25. Jänner 2026
Eröffnung: 15. Oktober 2025, ab 19 Uhr

©Fuzzy Earth, Iris Ranzinger