Der Michaelerplatz ist berühmt für seine architektonischen Juwele der Vergangenheit und wird jetzt fit für die Zukunft. Mit XL-Bäumen, mehreren an das historische Ambiente angepassten Grünanlagen und einem großen Wasserspiel wird der bisher graue Platz trotz klarer Vorgaben zum Denkmalschutz in einen klimafitten Wohlfühlort umgestaltet.
Als Knotenpunkt zwischen Heldenplatz, Schauflergasse, Herrengasse, Kohlmarkt und Reitschulgasse verbindet der Michaelerplatz zentrale Orte des 1. Bezirks. Die historische Architektur bildet einen ehrwürdigen Rahmen um den beinah kreisrunden Platz. Im Gegensatz dazu ist die Gestaltung der Oberfläche des Platzes schlicht und grau. Als angenehmer Aufenthaltsort zum Wohlfühlen und Verweilen konnte der Michaelerplatz bisher kaum punkten. Mit der Umsetzung der heute vorgestellten Pläne wird sich das grundlegend ändern.
Facelifting für historischen Platz
Neun XL-Bäume sowie Grünanlagen, die sich in das historische Ambiente einfügen, sorgen künftig für ein frisches Erscheinungsbild, spenden Schatten und kühlen die Umgebung in den warmen Sommermonaten. Zusätzlich erhöhen fünf bepflanzte Hochtröge im Einfahrtsbereich zum Kohlmarkt den Begrünungsanteil und schützen die Fußgängerzone vor unerlaubtem Fahrzeugverkehr. Vor dem Looshaus entsteht ein großes Wasserspiel mit 39 Bodendüsen, das nicht nur Spielspaß für Kinder auf den Platz bringt, sondern auch Kühlung und ein angenehmeres Mikroklima schafft. Gleich fünf neue Trinkhydranten dienen als Durstlöscher.
Denkmalschutz als zentrale Herausforderung
Besondere Herausforderung bei der Umgestaltung des so historischen Platzes ist der Denkmalschutz und die Freihaltung wichtiger Sichtachsen. Um den diesbezüglich hohen Anforderungen gerecht zu werden, gab es einen intensiven Austausch mit dem Bundesdenkmalamt. „Aus Sicht der Denkmalpflege ist es wesentlich, die hochwertige Platzgestaltung von Hans Hollein und die städtebaulich besonders wichtige Blickachse vom Kohlmarkt auf die Michaelerkuppel der Hofburg zu erhalten“, so Irene Humenberger vom Bundesdenkmalamt.
Spezialkonstruktion ermöglicht Begrünung
Die archäologischen Ausgrabungen im Zentrum des Platzes bleiben bestehen und lassen auch weiterhin in die über zweitausendjährige Geschichte der Stadt blicken. Die freien Flächen innerhalb der Ausgrabungen werden mit Begrünung versehen und die Beleuchtung wird erneuert. Für die neue Baumgruppe in der Mitte des Michaelerplatzes wird eine Spezialkonstruktion errichtet, damit die darunterliegenden jahrhundertealten Kellergewölbe unbeschadet bleiben und die Bäume dennoch gute Wachstumsbedingungen vorfinden.
Viel Platz für Fußgänger
Im Rahmen der Neuplanung erhalten Fußgänger durch die Erweiterung der Gehflächen deutlich mehr Platz. Auf der Seite des Kohlmarktes, der schon bisher eine Fußgängerzone war, wird diese bis zum inneren Zentrum des Platzes erweitert und reicht künftig bis zur Reitschulgasse. Die übrige Fläche wird zur Begegnungszone. Zahlreiche neue Sitzgelegenheiten laden künftig zum Verweilen und Entspannen ein. Die kompakte neue Fahrfläche in der Begegnungszone wird als Einbahn von der Herrengasse bis zur Reitschulgasse geführt. Ausgenommen von der Einbahnregelung sind Radfahrer und Taxis.
Smarte Entwässerung verhindert üble Gerüche
Am Michaelerplatz wird es künftig vier Fiakerstandplätze, aufgeteilt auf zwei Buchten, geben. Weitere zehn Fiakerstandplätze stehen in der Schauflergasse zur Verfügung. Granitmuldensteine und eine entsprechende Anordnung der Einlaufschächte sorgen dafür, dass die Abwässer effizient abgeleitet werden und damit unangenehmen Gerüchen vorgebeugt werden kann. Der bestehende Taxistandplatz in der Reitschulgasse bleibt erhalten.
Baustart im Februar 2024
Planungsstadträtin Ulli Sima und Markus Figl, Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, präsentierten vor Ort die Pläne zur Attraktivierung des Michaelerplatzes und bedankten sich bei den Unterstützern des Projekts. Im Februar 2024 sollen die Arbeiten beginnen.