Gute Nachrichten aus Hietzing: Der Wambacher bleibt geöffnet

Simon Maek ist überglücklich seinen Gastro-Traum weiterleben zu dürfen © Berger

Es war eine Meldung, die im 13. Bezirk für Aufregung sorgte. Vor wenigen Wochen musste das beliebte Heurigen-Restaurant Wambacher Insolvent anmelden. Jetzt die gute Nachricht: Die Gläubiger akzeptierten die Quote und das Traditionslokal bleibt weiter geöffnet.

Zur Vorgeschichte: Im Februar rauschte es unter dem Motto “only bad news are good news” kräftig im Wiener Blätterwald. Vom Ende einer Hietzinger Gastro-Institution, dem Heurigen-Restaurants Wambacher war die Schreibe und die reichte von Insolvenz bis hin zum Konkurs oder gar Pleite. Zurück zu den Tatsachen: Der Wambacher selbst war niemals insolvent. Allein Pächter Simon Masek hat mit seiner Betreibergesellschaft “Masek Genuss GmbH” Insolvenz angemeldet. Das mag jetzt wie eine semantische Spitzfindigkeit klingen, ist es aber nicht. Der Wambacher steht in privaten Eigentum und wird seit jeher von Pächtern betrieben.

Bereits seit über 170 Jahren gibt es das bekannte und beliebte Restaurant in der Lainzer Strasse 123 © Berger

Die Gründe für diesem Schritt waren vielfältig. Am 1. November 2020 hat Simon Masek das Wambacher übernommen am 3. November 2020 musste er es bereits wieder zusperren. Es war die Zeit von Corona und den damit einhergehenden Lockdowns. Der engagierte Neo-Wirt ließ sich aber davon nicht abhalten seinen Traum vom eigenen Lokal weiterzuverfolgen. Zumal er auch eine persönliche Bindung zu diesem hat. „Ich war schon als kleiner Bub beim Wambacher“, erzählt er.

Wambacher-Wirt Simon Masek (l.) im Gespräch mit WBB-Redakteur Ernst Georg Berger © Berger

Die Zeit der damaligen Lockdowns aufgrund der Corona-Epidemie nutzte er um das Lokal behutsam zu renovieren. Böden wurden abgeschliffen, ein neues Interieur angeschafft und auch frische Farbe kam an die Wände. In der Küche blieb er Altbewährtem treu, das jedoch auf hohem Niveau. So sind das Wiener Schnitzel vom Kalb, Backhenderl oder Zwiebelrostbraten weit über die Grenzen des 13. Bezirks hinaus bekannt. Ein eigenes Hausbier  – das Wambacher Spezial – rundete das Angebot ab. Ein Engagement, das sich nicht ganz bezahlt machte.

Energie- und Personalkosten explodierten

2023 endeten bekanntlich die Corona-Maßnahmen, doch was im ersten Moment wie eine positive Nachricht klang, machte sich für Simon Masek nicht bezahlt. “Erst war der Mai komplett verregnet und den Juni und Juli, den ersten Sommer ohne Corona-Maßnahmen nutzten viele um wegzufliegen.” Auch der August war nicht optimal für die Gastronomie. “Es hatte regelmäßig über 35 Grad und damit ist das Mittagsgeschäft weggebrochen. Am Abend hätte ich meine Tische dafür dreimal besetzen können.”

Da war abzusehen, dass es finanziell knapp wird und so suchte Masek das Gespräch mit seiner Hausbank um mittels einer Überbrückung die schwierige Zeit zu überstehen. Diese ließ ihn allerdings mit der Antwort bis Mitte November warten, bevor sie sein Ansinnen ablehnte. Dazu kam auch noch die Inflation. “Unsere Energiekosten sind um fast das Vierfache gestiegen, und auch die Personalkosten und damit die gesetzlichen Abgaben.” Auch die Suche nach einem Investor blieb am Jahresende erfolglos und so bleibt nur eines: “Ich muss Insolvenz anmelden.”. Und genau das geschah.

Quote wurde akzeptiert

Ebenfalls im Februar meldete der „Kreditschutzverbands von 1870“ offiziell den Antrag auf ein Insolvenzverfahren der “Masek Genuss GmbH.” und das Einsetzen eines Masseverwalters. Von Seiten des Pächters wurde ein Sanierungsplan vorgelegt, der, wie er sagt “Hand und Fuß hat und detailliert die Einsparungsmöglichkeiten auflistet, die einen erfolgreichen Weiterbetrieb meines Herzensprojektes ermöglichen.”

Auf die gute Nachricht wurde mit einem “Wambacher Spezial” angestoßen © Berger

In Zusammenhang mit den wieder sinkenden Energiepreisen und “meinen Gästen, die mir die Treue halten” sieht Masek Licht am Ende des Tunnels. Dieses mussten aber auch noch die Gläubiger sehen. Der Antrag sieht eine Sanierung ohne Eigenverwaltung und eine Quote “über deren Höhe ich nicht reden möchte” vor.

Jetzt steht fest: Die Quote wurde seitens der Gläubiger angenommen und somit steht einem Weiterbetrieb des Wambachers durch die “Masek Genuss GmbH.” nichts mehr im Wege.

Die Gäste können sich auch weiterhin das Original Wiener Schnitzel, ein Backhenderl oder den berühmten Kaiserschmarrn schmecken lassen. Und natürlich auch das eigene Hausbier – das “Wambacher Spezial“.

Mehr Infos unter www.wambacher.co.at