Zwei Jahre Pandemie – bereits die Hälfte der Österreicher leidet unter psychischer Überlastung – das belegt eine Studie der Sigmund Freud PrivatUniversität.
Erhöhte Reizbarkeit
Diese Überlastung zeigt sich in erhöhter Reizbarkeit. „Ob an der Supermarktkasse oder beim Autofahren – jede(r) Zweite spürt, dass sie bzw. er in Situationen überreagiert, in denen man sich eigentlich nicht so aggressiv verhalten müsste“, erklärt Psychiater Dr. Michael Musalek, Vorstand des Instituts für Sozialästhetik und Psychische Gesundheit an der Sigmund Freud PrivatUniversität.
Gründe der Überlastung: ein Mix aus wirtschaftlicher Unsicherheit, Homeoffice, Homeschooling und fehlenden sozialen Kontakten. Wichtig ist es, gegenzusteuern. „Wir dürfen uns nicht auf die Pandemie konzentrieren, wir müssen uns auf das Schöne fokussieren“, so Musalek. Denn: „Das Schöne ist ja nicht abgeschafft, wir haben es nur aus dem Blickfeld verloren. Wir sollten uns täglich bewusst etwas Schönes gönnen. Heute überlegen, welche Freude ich mir morgen mache.“
Kontakte pflegen
Fürs Wohlbefinden müssen wir auch unsere sozialen Kontakte pflegen: „Das geht auch via Handy und PC.“ Ein probates Mittel, um sich besser zu fühlen, ist das Spazierengehen: „Immer wenn Anspannungen vorhanden sind, ist körperliche Betätigung ganz besonders gut. Bereits ein 20-Minuten-Spaziergang baut Spannungen ab.“ Ebenfalls Balsam fürs Gemüt sind schöne und/oder lustige Filme (im Fernsehen): „Auch dadurch kommt es zu einer gewissen Entspannung – es tut uns gut, nicht immer Horrormeldungen zu sehen bzw. zu hören“, so Musalek.