Hälfte der Österreicher leidet unter psychischer Überlastung

(C)Stefan Joham: Dr. Musalek, der auch den Gesundheitsminister berät, sagt: "oft hilft schon ein Spaziergang damit man sich besser fühlt."

Zwei Jahre Pandemie – bereits die Hälfte der Österreicher leidet unter psychischer Überlastung – das belegt eine Studie der Sigmund Freud PrivatUniversität.

Erhöhte Reizbarkeit

Diese Überlastung zeigt sich in ­erhöhter Reizbarkeit. „Ob an der Supermarktkasse oder beim Autofahren – jede(r) Zweite spürt, dass sie bzw. er in ­Situationen überreagiert, in denen man sich eigentlich nicht so aggressiv verhalten müsste“, erklärt Psychiater Dr. Michael Musalek, ­Vorstand des Instituts für ­Sozialästhetik und Psychische ­Gesundheit an der Sigmund Freud PrivatUniversität.

Gründe der Überlastung: ein Mix aus wirt­schaftlicher ­Unsicherheit, Homeoffice, Homeschooling und fehlenden sozialen Kontakten. Wichtig ist es, gegenzusteuern. „Wir dürfen uns nicht auf die Pandemie konzentrieren, wir müssen uns auf das Schöne fokussieren“, so ­Musalek. Denn: „Das Schöne ist ja nicht abgeschafft, wir haben es nur aus dem Blickfeld verloren. Wir sollten uns täglich bewusst etwas Schönes gönnen. Heute überlegen, welche Freude ich mir ­morgen mache.“

Kontakte pflegen

Fürs Wohlbefinden müssen wir auch unsere sozialen Kontakte pflegen: „Das geht auch via Handy und PC.“ Ein probates Mittel, um sich besser zu fühlen, ist das Spazierengehen: „Immer wenn Anspannungen vor­handen sind, ist körperliche ­Betätigung ganz besonders gut. Bereits ein 20-Minuten-­Spaziergang baut Spannungen ab.“ Ebenfalls Balsam fürs Gemüt sind schöne und/oder lustige Filme (im Fernsehen): „Auch dadurch kommt es zu einer gewissen Entspannung – es tut uns gut, nicht immer Horrormeldungen zu sehen bzw. zu hören“, so Musalek.