Wien Energie schließt den Tiergarten Schönbrunn an die Fernwärme an. Dadurch wird eine in die Jahre gekommene Gaskesselanlage ersetzt, die das Areal inklusive der Tieranlagen bisher beheizt.
Fernwärme wird noch etwa zur Hälfte mit gasbefeuerten Kraftwerken betrieben, im Vergleich zu einzelnen Gasheizungen entsteht dabei aber nur ein Bruchteil der CO2-Emissionen. In den hocheffizienten Anlagen wird auch Strom produziert. Bis 2040 wird Wien Energie in der Fernwärme gänzlich auf fossile Energieträger verzichten. Mehr als die Hälfte der Fernwärme-Produktion soll dann aus Tiefengeothermie und Großwärmepumpen kommen. Jetzt profitiert auch der Tiergarten Schönbrunn davon.
„Aktiver Artenschutz startet mit dem Schutz natürlicher Lebensräume durch behutsamen Umgang mit unseren Ressourcen“, sagt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. „Deshalb ist der Tiergarten seit jeher durch den Einsatz von innovativen Techniken bestrebt mit Energie bewusst und sparsam umzugehen. Die Umstellung auf Fernwärme ist dafür ein weiteres Beispiel und ein wichtiger Schritt, dem wir freudig entgegensehen.“
„Ein Zoo ist nicht nur ein Ort der Erholung und Bildung, sondern hinter den Kulissen auch ein aufwändiger technischer Betrieb mit einem hohen Energiebedarf“, sagt Michael Strebl, Vorsitzender der Geschäftsführung von Wien Energie. „Etwa für die Beheizung tropischer Tierhäuser, aber auch für Besucherräume und Gastronomie. Deswegen haben wir hier auch einen großen Hebel für den Klimaschutz.“
800 Tonnen CO2 gespart
Die Gaskessel-Anlage, die den Tiergarten Schönbrunn bisher beheizt, ist mit insgesamt zehn Megawatt Leistung die größte noch aktive bei einem Wien Energie-Kunden. Sie wird im Zuge des Fernwärme-Anschlusses demontiert.
Durch den Fernwärme-Anschluss werden pro Heizsaison etwa 800 Tonnen CO2-Emissionen eingespart. Das entspricht der CO2-Bindekraft von rund 60.000 Bäumen. „Der Tiergarten Schönbrunn ist als ältester bestehender Zoo der Welt eine echte Wiener Institution. Dass sich Giraffen, Pandas & Co hier in Zukunft mit klimaschonender Fernwärme einkuscheln können, zeigt, dass wir in Wien auch darauf achten historische Anlagen auf den Puls der Zeit zu bringen. Ein weiterer Schritt auf unserem Weg zur Klimaneutralität 2040!“, so Planungsstadträtin Ulli Sima. Auch das Verwaltungsgebäude, die Gastronomie und das Wüstenhaus vor den Toren des Tiergartens werden in Zukunft mit Fernwärme versorgt.
Auch der Hietzinger Bezirks-Vize Marcel Höckner ist begeistert: “Ich freue mich, dass der Tiergarten Schönbrunn auf Fernwärme umsteigt. Aktuell wird mit einer Gaskesselanlage geheizt, diese wird in Zukunft nicht mehr benötigt und dadurch wir auch wieder ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Ein wichtiger Schritt auch für den Bezirk, um noch klimafreundlicher zu werden.”