Schon vom ersten Punkt an lieferten sich die beiden Topspieler ein Duell auf Augenhöhe. Zverev startete stark, sicherte sich den ersten Satz mit Break zum 3:1. Doch Sinner konterte: Mit einem frühen Break zum 2:0 im zweiten Satz stellte er die Weichen auf Satzausgleich.
Im entscheidenden dritten Durchgang war die Stimmung in der ausverkauften Stadthalle (9.800 Fans) am Siedepunkt. Sinner kämpfte trotz sichtbarer Ermüdung, schaffte das entscheidende Break zum 6:5 – und verwandelte unter tosendem Applaus seinen ersten Matchball.
„Jeder Titel ist super“ – Sinner über Glück, Taktik und Loyalität
„Ich bin logischerweise sehr zufrieden. Jeder Titel ist super“, strahlte Sinner nach seinem Triumph. Er sprach offen über kleinere Krämpfe im dritten Satz, die er aber mit Routine und starkem Aufschlagspiel in den Griff bekam.
Besonders emotional wurde der 24-Jährige, als er über seine Verbindung zu Wien sprach: „Der Titel hier bedeutet mir sehr viel. Ich habe hier vor sechs Jahren eine Wildcard bekommen – das vergesse ich nicht. Es geht auch um Loyalität. Wien ist für mich ein wunderschönes Turnier, mit großartiger Atmosphäre und vielen Italienern im Publikum.“
Zverev: „Ein Match auf hohem Niveau“
Auch Alexander Zverev zeigte sich nach der knappen Niederlage sportlich: „Es war ein gutes und enges Match. Das hätte in beide Richtungen gehen können. Mit meinem Level bin ich zufrieden – das war eines meiner besten Matches in diesem Jahr.“
Für den Deutschen blieb zwar der zweite Wien-Titel nach 2021 verwehrt, doch mit 275.390 Euro Preisgeld und 330 Weltranglistenpunkten reist Zverev erhobenen Hauptes ab. Sinner strich 511.835 Euro und 500 Punkte ein – und stellte im direkten Duell mit Zverev auf 4:4.
Doppelfinale: Miedler und Cabral verpassen den Hattrick
Im Doppelbewerb mussten sich Lucas Miedler (NÖ) und Francisco Cabral (POR) den britischen Wimbledon-Siegern Julian Cash und Lloyd Glasspool mit 1:6, 6:7 (6/8) geschlagen geben.
Damit blieb Miedler der dritte Wien-Titel nach 2022 und 2024 verwehrt. „Unsere Gegner haben heute unglaublich gut gespielt. Im zweiten Satz haben wir besser reingefunden, aber am Ende war es ein Mini-Break im Tiebreak. Sie haben verdient gewonnen“, bilanzierte Miedler fair.

Francisco Cabral und Lucas Miedler | ©e-motion/Bildagentur Zolles KG/Christian Hofer