Um klimawandelbedingte Austrockung zu vermeiden, bekommt der beliebte Pappelteich in Liesing in den nächsten Wochen eine Wasserleitung. „Ursprünglich im 18. Jhd. künstlich angelegt, hat sich der Landschaftsteich als Hotspot für Amphibien und andere wassergebundene Lebewesen entwickelt und ist daher besonders schützenswert“, so die für Gewässer zuständige Stadträtin Ulli Sima. Für Liesings Bezirksvorsteher Gerald Bischof ist der Pappelteich ein zentraler Ort im Bezirk: „Aufgrund seines idyllischen Aussehens und seiner Artenvielfalt ist er ein beliebtes Ausflugsziel und die Erhaltungsmaßnahme daher sehr wichtig“.
Wasserstand stark gesunken
In den letzten Jahren traten immer häufiger sehr niedrige Wasserstände auf. Der Teich hat keinen Zufluss, sondern wird von unterirdisch zuströmendem Hangwasser und Regen gespeist. Als Folge des Klimawandels sowie aufgrund der bereits fortgeschrittenen Verlandung ist der Wasserstand des Teiches in den letzten Jahren immer wieder so stark gesunken, dass Teilbereiche periodisch trockengefallen sind. „In den letzten Jahren haben wir den Teich mehrmals mit Wasser aus Tankwägen aufgefüllt. Doch diese provisorische Maßnahme war keine Dauerlösung, daher wird nun eine Trinkwasserleitung verlegt“, so Gerald Loew, Leiter der Fachabteilung Wiener Gewässer (MA 45).
Sie wird bei der Zufahrt zum Parkplatz bei der Anton-Krieger-Gasse beginnen, von dort wird sie entlang des Spazierweges bis zum Waldspielplatz und weiter bis zum Pappelteich geführt. Die Kosten für die Errichtung der Wasserleitung werden sich auf rund 100.000,- Euro belaufen.
Lebensraum Pappelteich
Der Pappelteich liegt im Natura 2000 Europaschutzgebiet sowie im Landschaftsschutzgebiet Liesing im 23. Wiener Gemeindebezirk und stellt einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche wassergebundene Lebewesen dar. Amphibien wie Erdkröte, Teichmolch, Bergmolch oder Gelbbauchunke dient er als Laichgewässer, auch Ringelnattern wurden im Teich festgestellt.
Ursprünglich war der Pappelteich ein bereits im 18. Jhd. künstlich angelegter Landschaftsteich. Vermutlich handelte es sich um eine vernässte Senke, die durch einen Dammbau zu einem Teich ausgebaut wurde.