Stärkere Kontrollen für Ganzjahres-Schanigärten

©Shervin Sardari/BV8 | Die Bezirksvorsteher Markus Reiter, Markus Figl und Martin Fabisch fordern die Einhaltung der Schanigarten-Bestimmungen.

Gerade in den Zentrumsbezirken ist der öffentliche Raum begrenzt – daher fordern die Bezirke Innere Stadt, Neubau und Josefstadt stärkere Kontrollen bei der Nutzung der Schanigärten von Gastronomiebetrieben.

Seit dem Winter 2023/2024 dürfen Gastronomen ihre Schanigärten das ganze Jahr über im öffentlichen Raum stehen lassen – die Dauerbelassung ist allerdings gesetzlich an eine Betriebspflicht geknüpft. Diese wird von den Gastrobetrieben jedoch oftmals nicht eingehalten, sondern die Schanigärten als günstige Lagerfläche für Mobiliar genutzt. Um den knappen öffentlichen Raum zu schützen, wurden in den Bezirksvertretungssitzungen der Zentrumsbezirke Innere Stadt, Neubau und Josefstadt eingebrachte Anträge einstimmig beschlossen: Der Magistrat wird ersucht, die Einhaltung der einzelnen Bescheide und gesetzlichen Bestimmungen zu kontrollieren und rigoros durchzusetzen.

Stimmen der Bezirksvorsteher

Markus Figl (Innere Stadt): “Gegen die Forderung des Bezirkes können Schanigärten ganzjährig geöffnet bleiben. Dabei wurde uns versprochen, dass die Winterschanigärten regelmäßig kontrolliert und nicht zur Lagerfläche im öffentlichen Raum werden. Wir fordern, dass der Magistrat genau hinsieht und den wertvollen und knappen öffentlichen Raum in der Inneren Stadt überprüft.”

Markus Reiter (Neubau): “Aus Sicht des 7. Bezirks wurden zwei wichtige Regelungen in der Novellierung geschaffen: Der eine Aspekt betrifft das Stadtbild mit dem Verbot von Einhausungen.  Teilweise wurden ganze eingehauste, vorgelagerte Wintergärten geschaffen, die nichts mehr mit einem Schanigarten zu tun haben. Wir merken aber seit einem Jahr keinen Rückbau dieser Wintergärten. Der andere Aspekt ist ein Greenwashing-Paragraf: nämlich die Verpflichtung, die aus unserer Sicht ohnehin abzulehnenden Heizschwammerl mit 100 Prozent Ökostrom zu betreiben. Wenn schon Luft beheizt wird, dann nachhaltig.”

Martin Fabisch (Josefstadt): “Schanigärten können in der warmen Jahreszeit eine wundervolle Bereicherung sein und das Grätzl mit Leben füllen. Aber niemand muss im Winter seinen Kaffee im Freien unter Heizstrahlern trinken. Ich bin stolz darauf, dass unsere Gastronomie im Bezirk ohne Heizgeräte im Freien auskommt. Wenn aber spärlicher öffentlicher Raum als billige Lagerfläche missbraucht wird, läuft etwas falsch. In den drei betroffenen Bezirken haben alle Bezirksparteien einstimmig dem Antrag zugestimmt. Ich ersuche den zuständigen Stadtrat Hanke, dieses Signal ernst zu nehmen und den wertvollen öffentlichen Raum den Menschen wieder zurückzugeben.”