Mit 365 Gläsern scharfer Soße gegen das Patriarchat! So kann man die Ausstellung von Ana Halina Ringleb treffend zusammenfassen.
Die Künstlerin widmet sich mit “Speis” der Wut der Frauen und kreierte eine Installation aus 365 Gläsern “Arrabbiata” (italienisch für „wütend“) -Soße und 160 Fragen. „Ana Halina Ringleb bietet uns mit ihrer Ausstellung einen Zugang zum Thema Gewalt gegen Frauen* den wir hier bisher noch nicht gezeigt haben. Sie setzt sich intensiv mit vorherrschenden Normen auseinander, mit denen wir alle täglich konfrontiert werden und regt an diese gelegentlich zu hinterfragen”, so die Kuratorin von “FRAU* schafft Raum”, Anna Valentina Ennemoser. Denn sind Frauen in unserer Gesellschaft wütend, wird das oftmals als “unrational” oder “persönliches Problem” runtergespielt. Dabei ist es ein kraftvolles Potenzial, das verbindet, nährt und Veränderung ermöglicht.
Gewalt gegen Frauen stoppen!
Warum es so wichtig ist, auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen, zeigt die erschreckende Statistik: Allein in diesem Jahr wurden in Österreich bereits 10 Femizide und 16 Mordversuche verübt – meist von Ex-Partnern, Bekannten oder Familienangehörigen. Der 9. Bezirk sieht es als seine humanitäre und politische Verantwortung, Gewalt gegen Frauen zu thematisieren, sichtbar zu machen und zu enttabuisieren. Mit dem Kunstraum „FRAU* schafft Raum“ wurde die optimale Location für die Ausstellung gewählt – war die ehemalige Trafik auf der Nussdorfer Straße 4 selbst Schauplatz eines Femizids.
Ort des Gedenkens
Seit 2023 fungiert der Kunstraum als Ort des Gedenkens und bietet Künstlerinnen die Möglichkeit, Femizide und Gewalt gegen Frauen öffentlich zur Schau zu stellen. “Der Erfolg unseres Projekts zeigt, wie notwendig solche Räume sind. Damit schaffen wir Platz für Diskurs, unterstützen Künstlerinnen und stärken die Zivilcourage im Bezirk,” so Bezirksvorsteherin Saya Ahmad.
Ausstellung “Speis”
bis 9. Dezember, Eintritt frei!
9., Nussdorfer Straße 4
frau-schafft-raum.at