Wenn der Herbst Einzug hält, reichen Kerzen und warme Decken oft nicht. Zumindest nicht für jene mit ausgeprägtem Sinn fürs Morbide. Das Bestattungsmuseum Wien rollt sein ganz eigenes Merchandising-Programm aus. Von witzig makabren Küchen-Accessoires bis hin zu Alltagsgegenständen mit leichtem Gruselfaktor soll der Tod zuhause ein bisschen salonfähiger werden. Und wer ohnehin dem Wiener Totenschmaus in all seinen Facetten zuneigt, kann gleich im Museum unter der Aufbahrungshalle 2 am Zentralfriedhof vorbeischauen.
Endgültigkeit mit einem Augenzwinkern
Die Herbstkollektion 2025 des Bestattungsmuseums setzt konsequent auf schwarzen Humor im Haushalt. Zu den Höhepunkten zählen:
- Salz- & Pfefferstreuer in Urnenform – stilvoll & sarkastisch zugleich
- Brotdose „Leichenschmaus“ – Jausensnacks in makabrem Gewand
- Kaffeehäferl mit Spruch: „Wieder nicht gestorben – läuft bei mir.“
Erhältlich sind die Artikel im Museumsladen (Simmeringer Hauptstraße 234, 1110 Wien) zu den regulären Öffnungszeiten (Mi., Do. & Fr., 10–16 Uhr) sowie im Online-Shop des Bestattungsmuseums. Damit verbindet das Museum gekonnt Nützliches mit Tabubruch, denn Humor über das Sterben zu wagen, ist längst Teil seiner kulturellen Mission. Bereits in früheren Sortimenten kamen Sonnenbrillen mit Sprüchen wie „Ich kann Untote sehen“ oder Kofferanhänger mit Wortspielen gut an.
Zwischen Skurrilem und Kulturauftrag
Die Dauerausstellung im Bestattungsmuseum zeigt mehr als 250 Originalobjekte und Bildmaterial – von historischen Bestattungswagen, Uniformen über Trauergewänder bis zu kuriosen Geräten wie dem Herzstichmesser oder dem Rettungswecker gegen den Scheintod. Ein besonders skurriles Exponat ist der Klappsarg von 1784, der von Kaiser Joseph II. eingeführt wurde. Er verfügt über eine klappbare Unterseite, damals wurden Särge mehrfach verwendet. Das Museum wurde 1967 gegründet, später (2014) in modernisierter Form neu unter der Aufbahrungshalle 2 eröffnet. Mit Multimedia-Elementen, interaktiven Stationen und einem provokant leichtfüßigen Design bricht das Haus bewusst das Schweigen rund um Tod und Trauer.