Das kommt angesichts der vielen Teuerungs- und Negativ-Meldungen überraschend: Der Wiener Handel verzeichnet im ersten Halbjahr ein Plus und zeigt Zuversicht.

Nach zwei Jahren mit Umsatzrückgängen ist der Handel der Stadt im 1. Halbjahr gewachsen. Eine zarte Hoffnung für die Wiener Wirtschaft. Demnach hat das Wachstum real um 1,6 Prozent zugelegt. Das ist vor allem dem Aufwärtstrend in der Sektoren Einzelhandel, Großhandel und Kfz-Wirtschaft zu verdanken, so die Analyse des “Instituts für Österreichs Wirtschaft” (iföw).

61 Milliarden Euro

Konkret heißt das: Die Umsätze des städtischen Handels stiegen im 1. Halbjahr nominell um 3 Prozent (1,4 Milliarden Euro) auf insgesamt 61 Milliarden Euro netto. Nach Rückgängen in den Jahren 2023 (-4,9 Prozent) und 2024 (-2,3 Prozent) ergibt sich erstmals wieder ein reales Plus (1,6 Prozent).

Nicht über den Berg

“Im Wiener Handel geht es aufwärts, aber wir sind nicht über den Berg. Die Konjunktur zeigt klare Erholungstendenzen, allerdings belasten steigende Kosten, Inflation und ein schwacher Arbeitsmarkt die Betriebe”, so Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien. “Der Ausblick bleibt daher vorsichtig optimistisch: Die Umsätze erholen sich, für eine nachhaltige Stabilität braucht es aber noch mehr Kaufbereitschaft und Zuversicht bei den Konsumenten.”

Große Unterschiede

Besonders positiv entwickelte sich der Blumenhandel (3,4 Prozent). Ebenfalls zulegen konnten Spiel- und Sportartikel (2,7 Prozent) sowie die Branchengruppe Elektro/Möbel/Heimwerkerbedarf (3,2 Prozent). Auch der Lebensmittel-Einzelhandel verbuchte ein Plus (1,6 Prozent). Schwächer zeigten sich hingegen Drogerien/Apotheken (-1 Prozent), Zeitungen/Bücher (-5,8 Prozent) und der Uhren- und Schmuckhandel (-8 Prozent).