Ein richtiges Badewetter ist zwar noch nicht in Sicht, aber die Stadt Wien macht die Alte Donau schon jetzt fit für die Badesaison 2022. Ab heute sind die Mähboote der Stadt am beliebten Badeort unterwegs.
Kühler März
Der relativ kühle März hat das Wachstum der Unterwasserpflanzen (auch Makrophyten genannt) in der Alten Donau zurückgehalten. Da nun die Temperaturen langsam in die höhe klettern, wachsen nun auch die Pflanzen unter Wasser. Daher ist die Mähboot-Flotte der Stadt derteit mit bis zu 15 Amphibienmähbooten und weiteren Begleitbooten zum Sammeln des Mähguts unterwegs, in der Hochsaison sind dann bis zu 25 Boote im Einsatz.
„Die sogenannten Makrophyten sind für die Top-Wasserqualität in der Alten Donau unerlässlich, bei Badegästen und Bootsfahrern sind sie nicht wirklich beliebt. Daher sorgen wir seit vielen Jahren mit einem ausgeklügelten Mähmanagement dafür, dass einerseits die Pflanzen geschont und die Wasserqualität top bleibt und wir gleichzeitig für die Badegäste ungetrübtes Freizeitvergnügen garantieren können“, so die für die Gewässer in der Stadt Wien zuständige Stadträtin Ulli Sima.
Von der Wasserpflanze zum Bio-Kompost
Die wenigen Mähboote mähen die Unterwasserpflanzen in einer Tiefe von bis zu 2,5 m. Das Mähgut wird von den Sammelbooten, die die Mähboote begleiten, ans Ufer gebracht und von dort auf LKWs verfrachtet, die das Mähgut ins Kompostwerk Lobau bringen. Dort wird es zu Bio-Kompost verarbeitet. Als „Guter Grund“ kann die daraus gewonnene Bio-Erde bei den Wiener Mistplätzen erstanden werden.
1.900 Tonnen aus der Alten Donau
Im vergangenen Jahr 2021 wurden insgesamt rund 1.900 Tonnen Wasserpflanzen aus der Alten Donau geholt, das ist weniger als in den Jahren zuvor. Aufgrund eines kühlen und sonnenarmen Frühjahrs setzte das Wachstum der Unterwasserpflanzen spät ein, die Mäharbeiten wurden erst ab Mai notwendig. Höhepunkt des Pflanzenwachstums in der Alten Donau war 2018, damals mussten über 3.300 Tonnen Pflanzen aus dem Gewässer gefischt werden.
Die Stadt hat daraufhin das Mähmanagement komplett auf neue Beine gestellt. In den Jahren 2019, 2020 und 2021 fielen die Mengen wieder ab, blieben aber dennoch mit 2.700 bzw. 2.600 Tonnen und im Vorjahr mit 1.900 Tonnen auf hohem Niveau.