Mehr psychologische Betreuung für Feuerwehr

Feuerwehrautos für Sarajevo ©iStock by Getty Images

Auch Profis gehen dramatische Einsätze an die Nieren. Daher hat die Berufsfeuerwehr ihr Peers-Team weiter aufgestockt. So genannte Peers sind speziell ausgebildete Feuerwehrleute, die sich nach belastenden Einsätzen um ihre Kollegen kümmern und bei Bedarf auf professionelle Hilfe verweisen.

Im Zusammenhang mit Suizid, nach Unfällen, nach der Bergung von Toten und ähnlichen Tragödien besteht die Gefahr, dass die beteiligten Einsatzkräfte eine posttraumatische Belastungsstörung oder eine andere psychische Störung entwickeln. Um dem entgegenzuwirken, wurde die Anzahl der Peers auf insgesamt 42 erhöht und somit fast verdoppelt.

Durchgehend im Einsatz 

Seit Sommer 2023 steht rund um die Uhr mindestens ein ausgebildeter Peer zur Unterstützung der Feuerwehrleute zu Verfügung. Es hat sich nämlich gezeigt, dass Einsatzkräfte besser von Kollegen unterstützt werden können, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Die Peers haben gelernt, wie man auf Kollegen professionell zugeht, welche Gesprächstechniken sinnvoll sind und welche Unterstützung angeboten werden kann.

Peers als erste Anlaufstelle 

Die Ausbildung wurde gemeinsam mit Notfallpsychologen des Arbeitsmedizinischen Zentrums der Krankenfürsorgeanstalt der Bediensteten der Stadt Wien (KFA) durchgeführt. Das Peer-Programm stellt eine Ergänzung zur professionellen psychologischen Hilfe dar und wird in diese Richtung auch klar abgegrenzt. Es soll somit als erste Anlaufstelle dienen, bei Bedarf vermitteln die Peers professionelle Hilfe.

Hans Steiner
Chefredakteur