Peter Rapp über seine letzten Worte 2020. Worte, die nicht nur Freude und Heiterkeit, aber trotzdem Witz beinhalten. Auf gut 8.000 Metern…
Ich glaube es ja selbst kaum, aber das ist meine letzte Kolumne für heuer. Einmal noch kommt der Dieter Chmelar mit der „roten Laterne“ an die Reihe.
Im Dezember werfe ich jedes Jahr noch einen Blick zurück über die Schulter. Absolut positiv war, dass mir Alexander Hofer (Channel-Manager von ORF 2) die Chance gab, ein Format zu präsentieren, das nicht nur zu mir passt, sondern auch richtig erfolgreich war. Im nächsten Jahr wird es drei oder vier davon geben. Dank meines Partners Johannes Hoppe (Panorama), der über ein großes Fachwissen und einen (für mich) beängstigenden Arbeitseifer verfügt, hat das Format („Als wäre es gestern gewesen“) viele Freunde und Anhänger gefunden.
Witze mit Pinguinen
Beim Blick zurück sehe ich allerdings auch, wer sich „in die nächste Etage“ verabschiedet hat. Da sind mir viele abhandengekommen, die mir etwas bedeutet haben. Im November meldete sich Karl Dall ab. Er war in meinen Sendungen zu Gast, ich in seinen, wir haben gemeinsam „getingelt“ und er hat sogar ein Wochenende bei mir gewohnt. Egal wann, wir hatten immer jede Menge Spaß.
Auch bei anderen werden viele Erinnerungen wach. Was habe ich nicht alles von Little Richard (9 im Mai mit 87 Jahren) gesungen, gehört und getanzt. Im Juli verabschiedete sich Ennio Morricone mit 91 und ich sehe eine Reihe von Italo-Western vor mir wie „Spiel mir das Lied vom Tod“. „James Bond“ Sean Connery (9 Oktober mit 90), Diana Rigg („Mit Schirm, Charme und Melone“,
9 September mit 82), Kirk Douglas (9 Februar) wurde 103 Jahre alt, Ulli Stein (Cartoonzeichner) starb Ende August mit 73 Jahren. Seine Witze mit den kleinen Pinguinen habe ich geliebt. Die Liste derer, die gemeint haben, „es reicht“, würde den Rahmen dieser Kolumne sprengen.
Blick nach vorne
Höchste Zeit, den Blick nach vorne zu richten. Voller Dank für die vielen, jungen Soldaten und die Polizisten, die bemüht sind, unsere Chancen zu verbessern, Corona zu überleben. Es heißt, die Bergsteiger nennen die Zone über 8.000 Meter die „Todeszone“. Ich bin in zweifacher Hinsicht über 8.000 Meter unterwegs. Für Corona bin ich mit meinem Stent und der Menge, die ich immer noch rauche, nahezu ein „Testimonial“. Im Februar werde ich 77 Jahre alt. Also das Alter täte auch passen.
Ich trage mich mit der Absicht, wie Reinhold Messner, auch ohne Sauerstoff immer wieder vom Berg zu kommen. Wenn das klappt, melde ich mich Anfang 2021 mit einer neuen Kolumne im Wiener Bezirksblatt.
Der Abschiedsgruß 2020 lautet nicht „Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch“, sondern „Tragen Sie Mund-Nasen-Schutz, halten sie den Abstand ein und waschen Sie sich die Hände!“
Lesen Sie in WBB 23 wieder lustige „Seitenhiebe“ von Dieter Chmelar