Mulmiges Gefühl im Tunnel? Drei Tipps für mehr Entspannung

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Viele Autofahrer kennen es: Kurz vor der Einfahrt in einen Tunnel meldet sich das Bauchgefühl – Unsicherheit, Unruhe oder sogar Angst. Dabei sind Österreichs Tunnel technisch bestens gesichert. Mit ein paar einfachen Übungen lässt sich das ungute Gefühl in den Griff bekommen.

Obwohl Österreichs Autobahntunnel höchste Sicherheitsstandards erfüllen, fühlt sich die Durchfahrt für viele unangenehm an. Das ist verständlich, aber laut Expert:innen nicht notwendig. „Die Autobahntunnel in Österreich sind hinsichtlich ihres Sicherheitsstandards auf dem höchsten Niveau“, sagt ASFINAG-Verkehrssicherheitsexperte Bernhard Lautner. Ein gewisses Unbehagen sei normal, so die Verkehrspsychologin Raffaela Neustifter vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Bevor man deswegen Umwege fährt, sollte man es mit den folgenden Tipps versuchen.

1. Positive Gedanken wirken Wunder

Ähnlich wie bei Flugangst hilft es, sich positive Sätze immer wieder bewusst zu sagen. Formulierungen wie „Ich fühle mich sicher, wenn ich einen Tunnel durchfahre“ oder „Tunnel sind genauso sicher wie andere Autobahnabschnitte im Freien“ können helfen. „Wenn man positive Gedanken wiederholt, wird das Unbewusste beeinflusst und führt in vielen Fällen dazu, dass Tunnel in Zukunft als praktisch, sicher und angstfrei betrachtet werden. In der Psychologie nennt man das Selbst-Affirmation beziehungsweise Autosuggestion“, erklärt Neustifter.

2. Reden Sie mit Ihrem Auto

Klingt ungewohnt, wirkt aber: Wer sein Navi anspricht oder Assistenzsysteme kommentiert, kann genauso gut mit dem Auto selbst sprechen. Sätze wie „So, nun fahren wir entspannt durch diesen Tunnel, der wirklich sicher ist“ helfen, die eigene Anspannung zu lösen. Diese Methode beeinflusst das Verhalten positiv und lässt die Fahrt entspannter wirken.

3. Angst aktiv angehen

Wenn die Angst ausgeprägter ist, kann eine gezielte Konfrontation helfen. Dabei geht es darum, sich bewusst immer wieder Tunnelfahrten auszusetzen – am besten anfangs mit einer vertrauten Person an der Seite. Schritt für Schritt erlebt man so, dass die gefürchteten Situationen ausbleiben. Mit der Zeit verschwindet das beklemmende Gefühl meist vollständig. „Bei den meisten Betroffenen fällt die ‚Tunnel-Angst‘ irgendwann wie der sprichwörtliche Stein vom Herzen“, sagt Neustifter.

Unfälle passieren trotzdem – meist aus Unachtsamkeit

So sicher Tunnel gebaut sind – Unfälle gibt es trotzdem. 2025 waren es mehr als 500, die meisten davon Blechschäden. Rund 130-mal wurden Menschen verletzt. Die häufigsten Ursachen: zu wenig Abstand, zu hohes Tempo oder Ablenkung. Besonders gefährlich wird es, wenn rote Ampeln vor Tunneln übersehen werden. „Eine rote Ampel vor einer Tunneleinfahrt bedeutet exakt das, was sie auch im Stadtverkehr bedeutet: Stopp!“, warnt die ASFINAG.