Ab 1. November gilt in Österreich wieder die situative Winterausrüstungspflicht. Autofahrer müssen darauf gefasst sein, bei winterlichen Verhältnissen nur noch mit Winterreifen unterwegs zu sein und sollten daher rechtzeitig umstecken. Damit alles klappt und man sicher durch die kalte Jahreszeit kommt, sind einige Dinge zu beachten. Denn geeignete Winterreifen sind nicht nur aus Sicherheitsgründen ein Muss, sondern auch für den Versicherungsschutz notwendig. Mit wertvollen Tipps stehen John-Paul Pieper, CEO der digitalen Kfz-Versicherung nexible, und Reifenprofi Sven Dittmann von Nokian Tyres zur Seite. Sie klären Fragen rund um den Reifenkauf, die notwendige Beschaffenheit und den idealen Zeitpunkt für den Wechsel und was all das mit der Autoversicherung zu tun hat.
Spätestens seit der Umstellung der Uhren auf die Winterzeit am vergangenen Wochenende ist den meisten klar geworden, dass die kalte Jahreszeit offiziell eingeläutet wurde. Dieser Tatsache müssen sich auch Autofahrer stellen. Denn spätestens jetzt wird es, wie jedes Jahr, höchste Zeit, sich um den Reifenwechsel zu kümmern. Um nicht nur gesetzlich aus dem Schneider zu sein, sondern auch in Sachen Fahrsicherheit und Versicherung im Falle eines Verkehrsunfalls gerüstet zu sein, sollten Autofahrer dabei einige Punkte beachten. Darüber klären nexible-Chef John-Paul Pieper und Reifen-Experte Sven Dittmann von Nokian Tyres auf.
Zeitgerecht sicher unterwegs
Von 1. November bis 15. April gilt in Österreich Winterreifenpflicht, wenn es die Witterung notwendig macht – also bei Schnee, Eis, Matsch und Glätte. Laut Reifen-Experte Dittmann macht es jedoch Sinn, als Faustregel grundsätzlich auf jeden Fall im Zeitraum zwischen Oktober und Ostern auf Winterreifen zu setzen. „Bei Temperaturen unter sieben Grad und winterlichen Straßenverhältnissen funktionieren Winterreifen am besten und geben vor allem auch Sicherheit“, begründet er. Ob die Reifen vom Vorjahr noch verwendet werden können, kommt vor allem auf die Profiltiefe an. Diese muss in Österreich bei Radialreifen, der häufigsten Reifenbauart, gesetzlich mindestens vier Millimeter, bei Diagonalreifen sogar fünf Millimeter aufweisen. Eine geringere Profiltiefe wäre nicht nur strafbar, sondern würde im Ernstfall auch für einen zu langen Bremsweg sorgen, was bei einem Unfall schwerwiegende Folgen haben könnte. Zudem ist auch der Zustand des Gummis nicht außer Acht zu lassen. Ist dieser zu hart, fehlt Haftung am Boden.
Wann springt die Versicherung ein?
Ein weiteres Reifenmerkmal neben der Profiltiefe, auf das Autofahrer achten sollten, ist die Markierung. Es sollte in jedem Fall das Alpine-Symbol, das einen Berg mit Schneeflocke zeigt, zu sehen sein. „Wer im Winter mit der falschen Bereifung unterwegs ist, erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit eines Verkehrsunfalls, sondern nimmt auch ein finanzielles Risiko auf sich“, warnt nexible-CEO Pieper. Denn im Falle eines vom Versicherungsnehmer verursachten Schadens ist die Haftpflichtversicherung zwar zur Leistung gegenüber dem Unfallgegner verpflichtet, wurden jedoch gesetzliche Bestimmungen missachtet, kann sich die Versicherung schadlos halten und Geld zurückfordern.
Die Qual der Wahl beim Neukauf
Sollten Winterreifen bereits mehrere Saisonen verwendet und dementsprechend abgefahren sein – was durchschnittlich nach sechs bis acht Jahren der Fall ist – müssen jedenfalls neue her. Bei der Suche nach dem richtigen Modell sollte man nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Qualität achten. Je nach Vorliebe und Know-how kann man im Zuge der Produktauswahl eigenständig online fündig werden oder sich gegebenenfalls im Fachhandel beraten lassen.
Beim Online-Kauf in keine Fallen tappen
So wie der Abschluss von digitalen Kfz-Versicherungen wie nexible, lassen sich heute auch Autoreifen bequem von zu Hause aus online erstehen. Dittmann weiß jedoch, dass der digitale Kauf von Autoreifen durchaus Tücken haben kann. Um nicht in eine Falle zu tappen und wirklich Geld zu sparen, sind der Kaufzeitpunkt und eine möglichst lange Lebensdauer der Reifen entscheidend. Je länger es noch bis zur nächsten Winterreifensaison hin ist, desto bessere Angebote finden sich mitunter. Online-Shopper sind in jedem Fall gut beraten, auf das Produktionsdatum zu achten. Das sogenannte „DOT“ an der Seitenwand des Reifens zeigt die Kalenderwoche und das Jahr der Herstellung an. Vorsicht ist weiters bei der Reifendimension geboten, die für das Fahrzeug geeignet sein muss. „Um Zeit, Geld und Nerven zu sparen, sollte man sich vor der Bestellung umfassend informieren und auch darauf achten, ob bei Problemen die kostenlose Rücksendung oder ein Umtausch möglich sind“, empfiehlt Dittmann abschließend.