MAKROKOSMOS
sirene Operntheater bei Wien Modern 2022
22.11. Premiere, 19:30 Uhr
24., 25., 27.11. weitere Vorstellungen, 19:30 Uhr
Jugendstiltheater am Steinhof, Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien
www.sirene.at/aktuell/2022-makrokosmos
Der neugierige Blick in den Sternenhimmel ist eine wesentliche, vielleicht sogar die erste Quelle der Kultur. Durch die Jahrtausende hat sich die Interpretation des Himmelstheaters und damit unser Weltbild immer wieder geändert und wird es auch weiterhin tun. In Astronomie, Astrologie, Religion und Schöpfungsmythen begleiten Sterne und das grosse Nichts dazwischen uns mit ihrer Ruhe und Verlässlichkeit. Sie schaffen Ordnung in der Komplexität des Lebens. Sie waren vor uns da, sie werden nach uns da sein – fern und schön wie ein Ziel, das unerreichbar bleibt.
Das sirene Operntheater stellt Crumbs subtiler und bildreicher Musik fünf künstlerische Positionen zur Seite. Das Künstlerpaar PRINZpod, Wendelin Pressl, Peter Koger, Barbis Ruder und das Duo Burkert/Tornquist bereisen in Kunstinstallationen und Performances zur Musik je einen Aspekt des Kosmos.
George Crumb, in den Appalachen aufgewachsen, nennt als Inspirationsquelle und Urgrund seiner Musik „the rhythms of nature, large and small“. Grundschwingung allen Daseins sind die Bewegungen der Gestirne, die er in seinem Zyklus als spiralförmige Bewegungen interpretiert. Makrokosmos I-IV ist hochkomplex, anspielungsreich und zyklisch aufgebaut, eine kosmische Choreographie im „Celestial ballroom“. Der Klavierzyklus entstand als Antwort auf Béla Bartóks Mikrokosmos. Alle 4 Teile beziehen sich auf den Zodiak, jenen 30 Grad breiten Streifen entlang der Ekliptik, in dem die 12 Monatszeichen stehen. Makrokosmos I und II für verstärktes Klavier bestehen aus jeweils 12 Phantasien zu den Sternbildern und weiteren kosmischen Phänomenen wie Nebensonnen, Corona Borealis und kosmischer Strahlung, Teil III (“Music for a Summer Evening”) für 2 verstärkte Klaviere und 2 Schlagwerker bezieht sich auf 5 mythische Erzählungen und Texte von Salvatore Quasimodo, Blaise Pascal und Rainer Maria Rilke. Makrokosmos IV für 2 Pianisten widmet sich 4 herausragenden Sternen. Die Partituren sind auf besondere, graphische Weise notiert und Kunstwerke in sich.
KABBALA – Und nun war es mitten in der Nacht
sirene Operntheater bei Wien Modern 2022
Oratorium in hebräischer Sprache von René Clemencic (1992)
nach Texten der prophetischen Kabbala (70 Minuten)
31. Oktober Premiere, 20:00 Uhr
04., 08., 11., 13., 17., 19. November weitere Vorstellungen, jeweils 20:00 Uhr
Planetarium Wien (Prater), Oswald Thomas-Platz 1, 1020 Wien
www.sirene.at/aktuell/2022-kabbala
René Clemencic hat seine Kabbala 1992 für das legendäre zweite Mittelfest in Cividale del Friuli komponiert. Das Oratorium zählte damals zu den herausragenden Produktionen. Kabbala oder Die vertauschten Schlüssel zu den 600.000 Gemächern des Schlosses ist für fünf Gesangssolisten – zwei Countertenöre, zwei Tenöre und einen Bassbariton sowie sechs Instrumentalisten (Trompete, drei Posaunen und zwei Schlagwerker) geschrieben und basiert auf einem Text in hebräischer Sprache.
Das hebräische Wort Kabbala bedeutet wörtlich „Überlieferung“. Sie ist das Fundament der jüdischen Mystik. In ihrer tiefsten Tiefe geht sie über alles spezifisch Jüdische hinaus und spricht vom Menschen und seinem Weg durch Zeiten und Welten, seinem Ausgesetztsein, seiner Gottesferne, der Entfernung vom eigenen Selbst und seiner Rückkehr ins himmlische Jerusalem.
In Zusammenarbeit laden die Teams des Wiener Planetariums und des sirene Operntheaters bei Wien Modern 2022 zu einer phantastischen Reise durch das Universum.