“Danke Hietzing!” – mit diesen kurzen Worten gab die Hietzinger Bezirksvorsteherin Silke Kobald heute ihren Rückzug aus der Bezirkspolitik bekannt: “Man soll dann gehen, wenn es am schönsten ist!”
Ein politischer Paukenschlag war heute aus Hietzing zu hören: Silke Kobald legt im Herbst ihr Amt als Hietzinger Bezirksvorsteherin zurück. Die Nachfolge von Silke Kobald wird in den nächsten Wochen im ÖVP-Bezirksparteivorstand beschlossen. Im Rahmen einer Sondersitzung der Bezirksvertretung übernimmt im Herbst die neue Bezirksvorsteherin bzw. der neue Bezirksvorsteher die Amtsgeschäfte.
“Von meinem Amtsvorgänger DI Heinz Gerstbach habe ich abseits der Führung des Bezirks auch gelernt, dass man dem Nachfolger bzw. der Nachfolgerin Zeit geben muss, in die neue Aufgabe hinzuwachsen. Deshalb mache ich zwei Jahre vor der nächsten Bezirksvertretungswahl Platz für eine neue Persönlichkeit an der Spitze Hietzings”, begründet Silke Kobald den Zeitpunkt ihres beruflichen Wechsels.
20 Jahre für Hietzing
Silke Kobald ist seit 2004 in der Hietzinger Bezirkspolitik aktiv. Begonnen hat sie als Bezirksgeschäftsführerin der ÖVP Hietzing, 2005 wurde sie in die Hietzinger Bezirksvertretung gewählt, 2012 folgte sie Dorothea Drlik als Bezirksvorsteher-Stellvertreterin. Im Herbst 2013 wurde die damals 41jährige Politikwissenschafterin und Ethnologin Bezirksvorsteherin von Hietzing.
“Ich war immer eine Befürworterin der Mandatsbeschränkung. Politik ist ein spannendes Arbeitsfeld, dem man viel des eigenen Lebens unterordnet. Ich bin ich der festen Überzeugung, dass Politik immer wieder in unterschiedliche Hände gehört, damit sie langfristig gut is”“, sagt Silke Kobald.
In ihrer Amtszeit konnten viele wichtige Vorhaben für Hietzing realisiert werden. Sie selbst nennt folgende Projekte als besonders prägend in ihrer Verantwortungszeit:
- der Erhalt des Hörndlwalds und die Rückwidmung der Bauflächen als Schutzgebiet Wald- und Wiesengürtel
- der weiterhin freie Zugang durch den Botanischen Garten in Schönbrunn als Hietzinger Naherholungsbereich
- die Auszeichnung Hietzings als – bis dato einziger – familienfreundlicher Bezirk Wiens
- die erfolgreiche Initiierung des Helene-Mentoring-Programms für junge Hietzingerinnen
- der einzigartige Generationenspielplatz in Alt-Hietzing
- die umgebungsfreundliche Gestaltung des Zubaus des ORF
- die Hietzing-freundliche Adaption der ursprünglichen Pläne für die Westausfahrt
- der ausdauernde Kampf für Verbesserungen bei der Neugestaltung der Verbindungsbahn
- die Projektierung und der Umsetzungsbeginn des neuen Lebensbereichs Altgasse
- die innovative Begrünung des Hietzinger Amtshauses
- die Fortsetzung der Allee in der Hietzinger Hauptstraße
- die vielfältigen Grätzelbelebungen durch Microfreiräume zB am Lainzer Platz, in der Elisabethallee, Gallgasse/Klitschgasse und bei der Volksschule in der Auhofstraße.
Ein “Danke” an den 13. Bezirk
Silke Kobald wurde sowohl bei der Bezirksvertretungswahl 2015 als auch 2020 mit deutlichen Stimmen-Zugewinnen und außergewöhnlich vielen Vorzugsstimmen in ihrer Arbeit für den Bezirk bestätigt.
“Verantwortung für die Bezirkspolitik zu übernehmen, bedeutet Verantwortung für die unmittelbare Lebensumgebung vieler Menschen zu haben. Ich habe diese Verantwortung gern getragen und hoffe, mit vielen kleinen und größeren Schritten dazu beigetragen zu haben, dass Hietzing so ein lebenswerter Bezirk bleibt. Danke an alle Hietzingerinnen und Hietzinger, die mich in meiner Arbeit bestärkt haben. Danke allen Hietzinger Bezirksrätinnen und Bezirksräten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Bezirksvorstehung sowie der Wiener Stadtverwaltung für die konstruktive Zusammenarbeit in all den Jahren. Danke Hietzing!”
Silke Kobald wird sich zukünftig verstärkt ihren privaten Leidenschaften, dem eigenen Bio-Weinbau und der Kunstgeschichte, widmen und in ihr früheres Arbeitsumfeld im Bundesministerium für Finanzen zurückkehren.