Literatur hautnah erleben: „Rund um die Burg“ begeistert erneut

Chris Lohner | ©Bubu Dujmic

Am 9. und 10. Mai verwandelte sich das traditionsreiche Café Landtmann und das edle Restaurant Vestibül in pulsierende Schauplätze der Literatur.

Das Festival „Rund um die Burg“ feierte die Vielfalt der Bücherwelt und zog ein breites Publikum an – von eingefleischten Literaturliebhaber:innen bis zu Neugierigen, die Lust auf neue Geschichten hatten.

Großer Andrang beim Start im Café Landtmann

Schon der Eröffnungstag zeigte, wie lebendig die Wiener Literaturszene ist: Kurt Palm eröffnete den Reigen mit einer bewegenden Lesung aus „Trockenes Feld“, einem Werk, das persönliche Geschichten aus Slawonien mit der Frage nach kultureller Identität in Österreich verwebt. Direkt danach entführte Franzobel die Zuhörer:innen mit „Hundert Wörter für Schnee“ in poetische Wortwelten.

Einen besonderen Ton schlug Susanne Gregor an: Mit ihrem Roman „Halbe Leben“ beleuchtete sie die oft unsichtbare emotionale Seite von Pflegekräften – ein Thema, das sichtlich viele im Saal bewegte.

Musik trifft Literatur: Strauss als Publikumsmagnet

Am Abend setzte Otto Brusatti mit der Präsentation „Strauss/ß 200“ einen kulturellen Höhepunkt. Unterstützt von der Formation DIE WIENER und Gästen wie Dietmar Grieser, wurde der Komponist Johann Strauss aus neuen Perspektiven betrachtet. Das Publikum dankte mit großem Applaus für die gelungene Verbindung von Literatur, Musik und Wiener Charme.

Gesellschaftliche Vielfalt im Fokus

Der zweite Festivaltag stand ganz im Zeichen spannender Geschichten über Gesellschaft und Identität. Christoph Zielinski las aus „Laurenzerberg“, bevor Jacqueline Scheiber mit ihrem Debütroman „Drei Meter Dreißig“ eine ungewöhnliche Liebesgeschichte erzählte: die Beziehung zwischen einer Architektin und einem ungarischen Bühnentechniker – ein feinfühliger Blick auf moderne Beziehungen und kulturelle Unterschiede.

Von Fernweh bis Lebensfreude: Ein emotionales Finale

Zum Abschluss des Festivals sorgten zwei prominente Stimmen für unvergessliche Momente: Michael Schottenberg, ehemaliger Theaterdirektor und Globetrotter, entführte das Publikum in „Vom Entdecken der Welt“ auf eine abenteuerliche Reise. Chris Lohner ließ mit „Wenn Afrika lächelt“ ihre tiefen Eindrücke vom afrikanischen Kontinent lebendig werden – authentisch, humorvoll und berührend.