Der Krieg in der Ukraine macht fassungslos. Bereits über 1,5 Millionen Menschen verließen ihre Heimat, die zum Kriegsgebiet wurde. Die Stadt Wien reagierte rasch. So schickte die Stadt einen Konvoi mit Hilfsgütern in das Land und baute die Sport und Fun Halle in der Leopoldstadt in ein Ankunftszentrum um.
Auch die Zivilbevölkerung zeigt sich solidarisch und hilfsbereit. Neben Friedens-Kundgebungen und einer Vielzahl an Spenden, stellen auch viele Wienerinnen und Wiener ihren Wohnraum geflüchteten Menschen zur Verfügung. Die Wohnraumspenden werden nun im Auftrag der Stadt über den Diakonie Flüchtlingsdienst koordiniert.
Wohnraumvermittlung
„Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine arbeitet die Stadt Wien mit Hochdruck daran, geflüchtete Menschen gut und sicher aufnehmen zu können. Neben Notquartieren, in denen die Menschen kurzfristig bleiben können, braucht es vor allem Wohnmöglichkeiten für geflüchtete Personen, die länger in Wien bleiben werden. Private Wohnraumspenden sind deshalb dringend notwendig, um den Bedarf decken zu können“, erklärt Susanne Winkler, stellvertretende FSW-Geschäftsführerin und Einsatzleiterin des FSW-Krisenstabes. „Die Hilfsbereitschaft der Wienerinnen und Wiener ist enorm und wir merken, dass sehr viele Menschen auch bereit sind, Wohnraum zu spenden oder zur Verfügung zu stellen. Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir mit dem Diakonie Flüchtlingsdienst einen professionellen und erfahrenen Partner haben, der nun die Wohnraumvermittlung für geflüchtete Menschen in Wien zentral übernimmt.“
Wer etwa seine leere Wohnung oder ein WG-Zimmer zur Verfügung stellen möchte, kann die Wohnraumspende nun über die Diakonie abwickeln. „Wir suchen dringend Wohnraum für kriegsvertriebene Menschen aus der Ukraine. Wenn Sie eine Wohnung, ein Stockwerk oder ein WG-Zimmer kostenlos zur Verfügung stellen können, dann sind Sie bei uns genau richtig: Wir vermitteln Wohnraum und kümmern uns von der Besichtigung bis zur Übergabe des Wohnraums zwischen Ihnen und den geflüchteten Personen“, erklärt Birgit Koller, Wohnraumvermittlerin der Diakonie.
Bereits über 200 Meldungen
Sowohl auf der Homepage der Helfer Wiens (https://wien.volunteerlife.eu/home/wohnraum), als auch per Mail unter wohnraumspende-ukraine@diakonie.at können Wienerinnen und Wiener ihre Wohnraumspende melden. Seit letzter Woche sind bei der Diakonie-Wohnraum-Hotline über 200 Meldungen eingegangen, die einzeln überprüft und in eine Datenbank eingetragen werden. Im Beratungszentrum sehen die Berater:innen die Wohnraum-Angebote durch und vermitteln die passende Wohnung, WG Zimmer etc. an die Geflüchteten.
„Die Wienerinnen und Wiener haben ein großes Herz und ich bin von der Hilfsbereitschaft der Zivilgesellschaft wirklich beindruckt. Vielen Dank an jeden einzelnen, der oder die hier einen Beitrag leistet, um geflüchtete Menschen in Wien gut versorgen und betreuen zu können“, so Susanne Winkler.
„Einen passenden Wohnraum zu finden, ist für die zumeist Frauen mit Kindern aus der Ukraine extrem wichtig. Nicht nur, um endlich an einem sicheren Ort ankommen zu können, sondern auch, weil so vieles in Österreich auch von einem Meldezettel abhängt. Ohne Wohnadresse gibt es z.B. keine Gesundheitsversicherung“, unterstreicht Diakonie Direktorin Moser.