Neues Jahr, neues Leben: Nachwuchs im Haus des Meeres

©Dominik Moser

Das Jahr startet mit einer besonderen Freude für Tierfreunde und Naturschützer: Im Dezember erblickte ein Jungtier der seltenen Springtamarine (Callimico goeldii) im Haus des Meeres das Licht der Welt.

Diese erfreuliche Nachricht markiert einen wichtigen Meilenstein sowohl für den Artenschutz als auch für die Zuchtbemühungen des Zoos.

Springtamarine: Kleine Primaten mit großen Herausforderungen

Die Springtamarine, benannt nach dem Schweizer Zoologen Emil August Goeldi, gehören zur Familie der südamerikanischen Krallenaffen und zählen zu den kleinsten Affenarten der Welt. Ihre namensgebenden Krallen unterscheiden sie von den meisten anderen Affenarten, die flache Nägel wie Menschen besitzen.

Erst 1904 wissenschaftlich beschrieben, leben diese faszinierenden Tiere heute nur noch in vereinzelten Regionen des Amazonasbeckens. Dort sind sie durch Abholzung und Bejagung stark bedroht. Die Haltung in Zoos erfolgt daher ausschließlich im Rahmen spezialisierter Erhaltungszuchtprogramme, die den Fortbestand dieser seltenen Art sichern sollen.

Ein besonderes Ereignis für Artenschutz und Gruppendynamik

„Die Geburt eines Jungtieres ist ein bedeutender Moment – sowohl für den Artenschutz als auch für die soziale Dynamik innerhalb der Gruppe“, erklärt Jeff Schreiner, neuer Zoodirektor des Haus des Meeres. Bei Springtamarinen pflanzt sich üblicherweise nur ein Weibchen der Gruppe fort, das pro Wurf ein einziges Jungtier zur Welt bringt.

Die Aufzucht ist jedoch eine Gemeinschaftsaufgabe: Alle Gruppenmitglieder beteiligen sich an der Betreuung, sei es durch Schutz, Tragen oder Füttern des Nachwuchses. Diese kooperative Fürsorge stärkt die sozialen Bindungen und bringt spannende Herausforderungen für die gesamte Gruppe mit sich.

Ein kleiner Entdecker auf dem Weg ins Leben

Noch hält sich das Jungtier eng an das Fell seiner Mutter geklammert, doch schon bald wird es seine Umgebung neugierig erkunden. Das Tierpflegerteam plant, dem Nachwuchs einen passenden Namen zu geben, sobald das Geschlecht feststeht. Bis dahin bleibt der kleine Primat der namenlose Liebling des Zoos.

Erhaltungszuchtprogramme: Ein Schlüssel zum Artenschutz

Erhaltungszuchtprogramme wie das im Aqua Terra Zoo leisten einen wesentlichen Beitrag zum Schutz bedrohter Arten. Gleichzeitig bieten sie wertvolle Einblicke in das natürliche Verhalten dieser faszinierenden Tiere. Die lebhaften Interaktionen des Jungtieres mit seiner Gruppe begeistern Besucher und erinnern daran, wie wichtig moderne Zootierhaltung für den globalen Artenschutz ist.