St. Josef Spital: Fünf Jahre im Einsatz für die Kleinsten

Seit fünf Jahren werden im St. Josef Krankenhaus Wien auch frühgeborene und kranke Babys umfassend betreut.©Alek Kawka

Seit der Eröffnung vor fünf Jahren wurden auf der Neonatologie im St. Josef Krankenhaus Wien in Hietzing knapp 1.700 Frühgeborene betreut. Vor kurzem wurde die Abteilung um sechs neonatologische Intensivbetten erweitert.

Jedes 13. Baby ist ein Frühgeborenes, die meisten davon kommen nach der 32. Schwanger-schaftswoche zur Welt. Aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Entwicklung und Reifung aller Organsysteme können bei frühgeborenen Babys verschiedene gesundheitliche Probleme auftreten, wie zum Beispiel Atem- und Fütterungsstörungen, niedrige Blutzuckerwerte, Gelbsucht oder auch Störungen der Temperaturregelung. Auf der Neonatologie im St. Josef Krankenhaus Wien wurden seit Juli 2018 knapp 1.700 Frühgeborene betreut. Davon kamen knapp 160 Babys vor der 32. Schwangerschaftswoche zur Welt. Das Baby mit dem niedrigsten Geburtsgewicht brachte 825 Gramm auf die Waage.

“Seit der Eröffnung einer komplett neuen Kinderabteilung mit Neonatologie im Juli 2018 können wir auch Frühgeborene oder kranke Babys direkt bei uns im Haus betreuen”, erzählt der Leiter der Abteilung, Primarius Dr. Roland Berger. Davor wurden im St. Josef Krankenhaus Wien Geburten erst ab der 36. Schwangerschaftswoche betreut; hatten Babys nach der Geburt Probleme, mussten sie in andere Spitäler transferiert werden. “Dank der Neonatologie können nun Frauen ab der 28. Schwangerschaftswoche bei uns entbinden, und wir bieten ihnen und ihren Babys ein noch höheres Sicherheitsnetz. Das ist natürlich auch für unsere Mitarbeitenden eine große Erleichterung”, so Berger.

Bedürfnisse der Frühchen im Fokus

Bei der Planung und Errichtung der Neonatologie wurde ein Ansatz gewählt, der dem aktuellen Stand der Forschung entspricht: “Im Mittelpunkt steht die familienzentrierte, entwicklungs-fördernde Betreuung der Babys. Die Eltern sollen möglichst viel Zeit mit den Frühgeborenen verbringen, mit ihnen kuscheln, die Babys wenn möglich auch stillen. Und sie werden frühzeitig – unter Anleitung unserer Pflegekräfte – in die Betreuung der Babys einbezogen. Dieser enge Kontakt fördert die Entwicklung der Kinder enorm”, erklärt Bereichsleiterin Pflege Brigitte Falli. Voraussetzung dafür ist ein geeignetes Raumkonzept, das im Rahmen der Errichtung eines neuen Funktionstraktes gut umgesetzt werden konnte. So verfügt die Station über mehrere Eltern-Kind-Zimmer, die ein ungestörtes Zusammensein ermöglichen. “Die Eltern sind meist mehrere Wochen mit ihrem Baby im Krankenhaus. Daher ist es uns auch wichtig, dass sie sich bei uns wohl fühlen”, betont Falli.

Erweiterung um neonatologische Intensivbetten

Seit Anfang des Jahres verfügt die Neonatologie im St. Josef Krankenhaus Wien nun auch über sechs neonatologische Intensivbetten (NICU-Betten); die entsprechende Ausbildung des Teams läuft. “Durch dieses Upgrade können wir künftig noch kränkere Neugeborene betreuen, wie zum Beispiel Frühgeborene, die eine invasive Atemunterstützung mittels einer Beatmungsmaschine benötigen”, so Neonatologe Roland Berger. Extreme Frühgeburten oder Babys mit schweren gesundheitlichen Problemen, wie z. B. einem angeborenen Herzfehler, werden jedoch weiterhin möglichst vor der Geburt in andere, spezialisierte Kliniken verlegt.

Und worauf ist der Primarius fünf Jahre nach Eröffnung der Neonatologie nun besonders stolz? “Der Aufbau einer komplett neuen medizinischen Abteilung ist schon eine große Herausforderung. Aber wir haben das als Team gut gemeistert und uns in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt”, schildert Berger. Apropos Team: Die enge Zusammenarbeit zwischen allen Berufsgruppen – von den Medizinern über die Pflegekräfte bis hin zur Sozialarbeiterin – ist in der Abteilung kein Schlagwort, sondern gelebte Praxis. So gibt es regelmäßige gemeinsame Simulationstrainings, in denen medizinische Notfälle geübt werden, spezifische Fortbildungen oder auch Treffen zum fachlichen Austausch zwischen den Berufsgruppen. “Einmal in der Woche haben wir das sogenannte “Freitagskipferl”, wo unsere Ärzte und Pflegekräfte in einem entspannten Ambiente aktuelle Fälle besprechen. Ziel ist es, unsere kleinsten Patientinnen und Patienten bestmöglich zu betreuen”, so Berger.

Alle Infos gibt es unter St. Josef Krankenhaus Wien