Rascher, bequemer und klimafreundlich: Die neue COVID-Testschiene der Stadt Wien mit Fahrradboten und Gurgeltests startet.
Die Stadt Wien stellt die COVID-Testungen zuhause auf neue Beine. In einem gemeinsamen Mediengespräch am Freitag, dem 2. Oktober 2020, stellten Gesundheitsstadtrat Peter Hacker sowie der Geschäftsführer der veloce liefert GmbH, Paul Brandstätter, die neue Testlogistik vor.
Erfolgreicher Soft-Start macht Weg für neue Testlogistik frei
In den letzten Wochen präsentierte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker zahlreiche Maßnahmen, um die Testungen und die damit zusammenhängenden Abläufe in Wien weiter zu beschleunigen. So wurde die Teststraße für symptomfreie Kontaktpersonen der Stufe 1 sowie für Verdachtsfälle mit leichten Symptomen am Happel-Stadion geöffnet und eine weitere Teststraße auf der Donauinsel in Betrieb genommen. Das Gesundheitstelefon 1450 hat einen dritten Standort eröffnet und das Personal auf 451 Personen aufgestockt. Die Wartezeiten konnten damit deutlich gesenkt werden.
Das Contact Tracing wird personell ebenfalls deutlich aufgestockt – für die 500 zusätzlichen Stellen gingen mehr als 1.200 Bewerbungen ein, 110 neue MitarbeiterInnen wurden bereits unter Vertrag genommen. Bei der Gesundheitsbehörde werden 150 weitere Personen für die schnellere Bescheidausstellung und schnellere Befundauskunft eingestellt. An den Schulen schaffen mobile Testteams schnell und unkompliziert Klarheit. Der Cluster-Buster-Bus des Wiener Gesundheitsverbunds mit einem neuartigen LAMP-Schnelltestverfahren nahm am Donnerstag seinen Dienst auf, er liefert innerhalb von 30 Minuten Testergebnisse.
Am 22. September 2020 nahm Veloce Liefert GmbH im Auftrag der Stadt Wien den Dienst auf und erprobte im Rahmen eines Soft-Starts die neue COVID-Logistik für Testungen zuhause im Feldeinsatz. Bisher wurden über 2.000 Tests durchgeführt. An einer KundInnenbefragung nahm fast jede/r zweite ProbandIn teil, über 99% zeigen sich sehr zufrieden mit dem Veloce-Einsatz.
Nach dem erfolgreichen Soft-Start erfolgt nun der Roll-Out. So soll die Testzahl über den Veloce-Dienst, der per Fahrrad oder E-Moped erfolgt, schrittweise auf über 1.000 Proben pro Tag ausgeweitet werden.
Wie funktioniert in Zukunft eine SARS-CoV-2-Testung zuhause?
Die Umstellung der städtischen SARS-CoV-2-Testlogistik auf Fahrrad- bzw.- E-Moped-Testung durch den Partner Veloce bildet das letzte Puzzlestück in der Beschleunigung und Vereinfachung, wie die Wienerinnen und Wiener zu einem Test kommen.
- 1450 bleibt zentrale Stelle zur Abklärung von Verdachtsfällen
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie infiziert sein könnten und entsprechende Symptome wahrnehmen, die auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 deuten, dann rufen Sie bitte bei Gesundheitstelefon 1450 an. - Teststraße oder Testbike?
Sollte das Abklärungsgespräch beim Gesundheitstelefon 1450 ergeben, dass Sie als Verdachtsfall einzustufen sind, dann haben Sie die Wahl. Sie können entweder angeben, dass Sie mit einem eigenen PKW die Teststraße auf der Donauinsel anfahren, oder – falls Sie das nicht wollen oder können – eine Testung zuhause beauftragen. In diesem Fall wird ein Test-Ticket bei Veloce beauftragt. - Veloce übernimmt Testungen zuhause
Nachdem das Test-Ticket bei Veloce eingegangen ist, wird die voraussichtliche Eintreffzeit berechnet und an die Personen kommuniziert, die per Gurgeltest getestet werden. Das dreistündige Zeitfenster sowie eine zeitnahe Erinnerung, ab wann diese für ein korrektes Testergebnis nichts mehr essen soll, erfolgt automatisch per SMS. Mit speziell auf die enormen Auftragsschwankungen angepassten Algorithmen steuert Veloce die BikerInnen dynamisch optimiert zu den ProbandInnen. - Sicherer, schneller und einfacher
Der Wiener Gurgeltest vereinfacht das Testprozedere für alle Beteiligten. Im Gegensatz zum Nasen-Rachen-Abstrich ist beim Wiener Gurgeltest kein medizinisches Personal notwendig. Die Probenentnahme ist für die ProbandInnen angenehmer und für das Personal sicherer, da die ProbandInnen die Probe – mit genügend Abstand – selbst abnehmen. Damit können mehr BikerInnen gleichzeitig eingesetzt, mehr Tests gleichzeitig abgenommen und so die Wartezeiten insgesamt verkürzt werden. Die Probenabnahmen erfolgen Montag bis Sonntag von 6:00 bis 22.00 Uhr.
Hohe Testzahl erfordert eine Testlogistik, die schnell mitwachsen kann
Die derzeit ca. 80 BikerInnen, die die Proben einholen, sind als Veloce-MitarbeiterInnen erkenntlich, können sich als solche ausweisen und fahren emissionsfrei und klimaneutral mit Fahrrädern und E-Mopeds. Die BikerInnen verwenden ausschließlich die Wiener Gurgel-Methode und sind dafür speziell durch die Stadt Wien geschult worden. Veloce stellt in den nächsten Tagen und Wochen weitere rund 200 BikerInnen zur Verfügung. Dafür wird laufend neues Personal aufgenommen.
Zur Historie: Bereits im Februar hat die Stadt Wien gemeinsam mit der Ärztekammer Wien das Mobile Home Sampling und die Testung auf SARS-CoV-2 zuhause gestartet. Ziel war es, die Fehler aus anderen Staaten nicht zu wiederholen, wo die Spitäler und Ambulanzen von infizierten Personen überrannt wurden.
Die Herausforderung bei den steigenden Testzahlen daheim war, dass einen fachgerechten Nasen-Rachen-Abstrich kann nur medizinisch geschultes Personal machen kann. Am Anfang wurden die Tests nur von ÄrztInnen durchgeführt, doch deren Zahl ist begrenzt. Deshalb wurde auf SanitäterInnen ausgeweitet, die vom Wiener Roten Kreuz, vom SamariterInnenbund und den JohanniterInnen gestellt werden. Aktuell sind hier insgesamt 30 Autos gleichzeitig unterwegs, die auch weiterhin im Einsatz bleiben.
Alleine im September führte die Stadt Wien 150.215 Tests durch – darunter 30.384 mittels Mobile Home Sampling, die über das Gesundheitstelefon 1450 ausgelöst wurden. Das Gesundheitstelefon nahm zudem insgesamt 196.042 Anrufe entgegen, der überwiegende Großteil waren COVID-19-Abklärungsgespräche. Kurzum: Im September hat ganz Linz bei 1450 angerufen und ganz Salzburg wurde getestet. Bis Ende September wurden in Wien 460.855 Tests durchgeführt – 28,2 Prozent aller Testungen in Österreich.
Der Wiener Gurgeltest ermöglicht, die Testanzahl stark zu steigern, da kein medizinisch geschultes Personal dafür notwendig ist. Damit ist die Zahl der Personen, die Tests abnehmen können, nicht mehr begrenzt und das bedeutet: Mehr Mitarbeiter, die Tests durchführen. Mehr Tests gleichzeitig. Kürzere Wartezeiten auf den Test. Veloce ist dafür der Dienstleister, um genau das rasch zu erreichen.