Vor Kurzem organisierten die Frauen der SPÖ Hietzing erneut eine Mahnwache auf der Kennedybrücke, um im Rahmen der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ auf das Thema aufmerksam zu machen. “Es sind 16 Tage, in denen wir weltweit innehalten und laut fordern: Gewalt gegen Frauen muss ein Ende haben.”, so die Klubvorsitzende der SPÖ Hietzing Katharina Mayer-Egerer und Bezirksrätin und Vorsitzende der SPÖ Frauen Hietzing Helena Schlobach.
Die Zahlen zeigen deutlich, wie dringlich das Thema ist. In Österreich hat jede dritte Frau zwischen 18 und 74 Jahren seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und sexualisierte Gewalt erlebt. Auch sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz betrifft über ein Viertel der ehemals oder derzeit erwerbstätigen Frauen. Zum Zeitpunkt der Mahnwache gab es in Österreich 14 Femizide. Nun wurde bekannt, dass eine 15. Frau von ihrem Partner ermordet wurde. Zusätzlich gab es zahlreiche Mordversuche und schwere Gewaltfälle. Diese Zahlen sind nicht nur Statistik. Sie sind Ausdruck eines tief verwurzelten und vor allem strukturellen Problems.
Ein stilles Mahnmal auf der Brücke
Für jeden Femizid leuchtete eine Kerze auf der Kennedybrücke. Dazu standen rote Schuhe, die symbolisch für die Gewalt an Frauen stehen, sowie Stofftiere, die auf Gewalt gegen Mädchen aufmerksam machen. Die ruhige und klare Darstellung sollte Passanten zeigen, dass hinter jeder Zahl ein Mensch steht. Unter den Teilnehmern natürlich auch Katharina Mayer Egerer, sowie Helena Schlobach. Beide betonten die Wichtigkeit, geschlechtsspezifische Gewalt sichtbar zu machen und kontinuierlich gesellschaftliches Bewusstsein zu schaffen. „Diese Kerzen stehen für Leben, die nicht hätten verloren gehen dürfen“, sagte Helena Schlobach. „Sie erinnern uns daran, dass Frauen und Mädchen das Recht auf Sicherheit und Schutz haben, zu Hause, am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum.“

Kerzen und Schuhe standen symbolisch für Gewalt gegen. Frauen © SPÖ Hietzing
Mit der Mahnwache auf der Kennedybrücke erinnern die SPÖ Frauen Hietzing daran: Es reicht. Gewalt gegen Frauen darf nicht hingenommen, verharmlost oder ignoriert werden. Es braucht Schutz, Hilfe und konsequente Prävention. Jede und jeder kann dazu beitragen, durch Aufmerksamkeit, Solidarität und eine klare Haltung.
Wichtige Schritte, die noch umgesetzt werden müssen
Die SPÖ Frauen Hietzing wollen deutlich machen, dass viele Bereiche noch Nachschärfungen brauchen. Daher fordern sie:
• Mehr leistbare und sichere Wohn- und Übergangsplätze, damit Frauen und Mädchen in akuten Situationen rasch und unkompliziert Schutz finden.
• Eine vollständige Umsetzung des Nationalen Aktionsplans mit klarer Finanzierung, regionalen Zuständigkeiten und regelmäßiger Überprüfung der Wirksamkeit.
• Stärkere Präventionsarbeit mit Männern und Burschen, etwa durch verpflichtende Workshops in Schulen und Vereinen.
• Verpflichtende Fortbildungen für Polizei und Justiz zur Gefährdungseinschätzung, zu Schutzmaßnahmen und zum Umgang mit Betroffenen.
• Mehr wohnortnahe Beratungsangebote, damit Frauen und Mädchen rasch Unterstützung erhalten, ohne lange Wege oder Hürden.
Wichtiger Hinweis:
24 Stunden Frauennotruf: +43 1 71 71 9
Der Frauennotruf steht rund um die Uhr kostenlos, anonym und vertraulich zur Verfügung.