Vom Straßenhund zum Therapiehund

(C) Privat: Der ehemalige Straßenhund strahlt eine einzigartige Ruhe aus, die die Buben und Mädchen sofort begeistert.
(C) Privat: Der ehemalige Straßenhund strahlt eine einzigartige Ruhe aus, die die Buben und Mädchen sofort begeistert.

Die Kinder in der Volksschule Vorgartenstraße lieben ihre besondere „Lehrerin“ auf vier Pfoten. Sie „übt“ mit den Buben und Mädchen sogar Rechnen und nimmt ihnen jede Angst vor Hunden.

Tierischer Karrieresprung

Das kann man wohl einen gewaltigen „Karrieresprung“ nennen: Maggie, im Jahr 2012 in Serbien auf die Welt gekommen, in einem Mistkübel entsorgt und glücklicherweise von Tierschützern gerettet, ist jetzt in der Leopoldstadt ein erfolgreicher Therapie-Begleithund, der sehr vielen Kindern in der Volksschule Vorgartenstraße 191 hilft. Ihr Frauchen Sophie Weinländer, die an dieser Schule unterrichtet,
ist unsere Nachbarin der Woche. „Ich habe auf den ersten Blick bemerkt, dass an ihr etwas Besonderes ist“, erzählt die Lehrerin dem WIENER BEZIRKSBLATT. „Denn ein Welpe, der so viel Ruhe ausstrahlt, der ist zu Großem bestimmt.“ Und so kam es dann auch: 2016 haben die beiden die Theraphie-Begleithund-Ausbildung beim Verein „Tiere helfen Leben“ absolviert.

Unzertrennlich

Seitdem ist das unzertrennliche Duo in der Vorgartenstraße tätig: Dort ist die wohl beliebteste Lehrerin auf vier Pfoten im „Amt“! Das ehemalige serbische Findelkind „übt“ mit den Schülerinnen und Schülern zum Beispiel Rechnen und steht ihnen in allen schwierigen Lernphasen liebevoll zur Seite. Durch ihre ruhige und überaus sanfte Art schafft es Maggie auch, dass ihr die Buben und Mädchen schnell vertrauen. „Sogar solche, die eigentlich Angst vor Hunden haben, freuen sich auf den regelmäßigen Besuch in der Klasse“, strahlt Sophie Weinländer über ihre außergewöhnliche „Kollegin“.

Noch mehr spass

So macht das Lernen, so macht die ganze Schule noch viel mehr Spaß! „Und wer kann schon sagen, dass er eine Hündin als Lehrerin hat?“, lächelt unsere stolze Nachbarin der Woche, die auch mit den Lehren von Mahatma Gandhi vertraut ist. Daher gab sie beim persönlichen Steckbrief den Spruch des friedfertigen indischen Unabhängigkeitskämpfers an, wonach man den Fortschritt einer Nation am Umgang mit den Tieren messen könne. Was man jetzt übrigens auch an vielen ukrainischen Flüchtlingen, die ihre vierbeinigen Freunde nicht allein im Krieg zurücklassen, erkennt …

Sophie-Victoria Weinländer im Porträt

Name: Sophie-Victoria Weinländer
Beruf: Volksschullehrerin
Persönliches: Ich habe eine Tochter, drei Hunde und ein Pferd. Ich reite übrigens schon seit meinem achten Lebensjahr.
Alter: 33 Jahre
Was ich an meinem Bezirk mag: An der Leopoldstadt gefällt mir der grüne Prater und dass es so viele Märkte gibt. Auch die zahlreichen Lokale am Donaukanal sind natürlich super.
Was ich an meinem Bezirk nicht mag: Leider sind noch immer zu wenige Bäume auf den Straßen.
Was mir wichtig ist: Ein respektabler Umgang miteinander.
Lebensmotto: Ein Zitat von Mahatma Gandhi, der sich friedlich für die Unabhängigkeit Indiens eingesetzt hat: „Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln.“