Die Ehrung erfolgte durch Gemeinderat Christian Deutsch und Wien Holding-Geschäftsführer Oliver Stribl. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Werte, Verantwortung und Wirkung die Zukunft der Stadt prägen können.

Was die Gemeinwohl-Bilanz ausmacht

Die Gemeinwohl-Bilanz ist eine freiwillige CSR-Zertifizierung, die weit über klassische Wirtschaftskennzahlen hinausgeht. Sie zeigt, welchen Beitrag Unternehmen für Mensch, Umwelt und Gesellschaft leisten – und bildet damit eine zweite Erfolgsperspektive neben der Finanzbilanz.

Für die beteiligten Betriebe bedeutet das: nachhaltige Entwicklung wird sichtbar, Verantwortung klar benennbar und positive gesellschaftliche Wirkung strategisch verankert.

„Wirtschaftliche Stärke mit Haltung verbinden“

Gemeinderat Christian Deutsch betonte, wie sehr der „Wiener Weg“ auf Zusammenhalt, Fairness und Zukunftssicherheit baut. Die ausgezeichneten Unternehmen würden beweisen, dass wirtschaftlicher Erfolg und Gemeinwohl keine Gegensätze seien:

„Unsere öffentlichen Unternehmen leisten einen Beitrag – von leistbarem Wohnen über Kultur und Bildung bis zu Klimaschutz und Innovation. Genau diese Verantwortung stärkt Vertrauen und Zusammenhalt.“

Wien Holding: Gemeinwohl als Teil der DNA

Auch Wien Holding-Direktor Oliver Stribl unterstrich die Bedeutung der werteorientierten Ausrichtung:

„Mehr Wien zum Leben‘ bedeutet Lebensqualität schaffen. Die Gemeinwohl-Bilanz übersetzt diesen Anspruch in messbare Wirkung. Sie stärkt Identifikation, Motivation und wirkt weit über den Arbeitsplatz hinaus.“

Die Ausrichtung auf Gemeinwohl mache den Konzern nicht nur zukunftsorientiert, sondern auch als Arbeitgeber besonders attraktiv.

Impulse aus München: Wasserkraft trifft Gemeinwohl

Ein besonderer Programmpunkt war die Keynote von Christoph Rapp, Leiter Wasserkraft bei den Stadtwerken München. Er zeigte, wie Gemeinwohl-Prinzipien im Energieunternehmen konkret in Unternehmensziele übersetzt werden – und wie dadurch neue ökologische und soziale Impulse entstehen.

Kultur mit Verantwortung

Franz Patay, Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien, hob hervor, wie sich Gemeinwohl-Prinzipien im Kulturbereich widerspiegeln. Theater sei ein Ort des Dialogs – genauso wie der Bilanzierungsprozess selbst:
„Besonders wichtig ist uns, jungen Menschen den Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen. Kulturelle Teilhabe stärkt Kreativität und Zusammenhalt.“

Gemeinsam lernen, gemeinsam wachsen

Die fünf Wirkungsbilanzen entstanden im Rahmen eines kommunalen Peer-Prozesses, initiiert von UIV Urban Innovation Vienna und unterstützt von der Gemeinwohl-Ökonomie Österreich. Das Format fördert Austausch, Reflexion und gemeinsames Lernen zwischen den Wien Holding-Unternehmen.

UIV-Geschäftsführer Claus Hofer betonte den Mehrwert des Prozesses:

Die Gemeinwohl-Bilanz schafft Orientierung und zeigt, wie Verantwortung im Alltag verankert wird.“

Auch die Gemeinwohl-Ökonomie Österreich sieht darin ein wegweisendes Modell für andere Städte.

Blick nach vorne

Das Projekt wurde von OekoBusiness Wien zu 50 Prozent kofinanziert und unterstützt die nachhaltige Transformation kommunaler Betriebe. Nach dem erfolgreichen ersten Peer-Prozess läuft bereits die zweite Gruppe, eine dritte startet im Dezember. Die Kompetenzstelle für Social Sustainability & Gemeinwohl-Beratung der UIV begleitet Unternehmen weiterhin auf ihrem Weg – mit dem Ziel, die Stadt von morgen sozial, ökologisch und wirtschaftlich verantwortungsvoll zu gestalten.