Vorsorge ist besser als Nachsorge – nach diesem Prinzip verdoppelt die Stadt Wien die finanziellen Mittel für die Präventionsarbeit bei gewalttätigen Männern und Jungen. Ab sofort stehen jährlich 300.000 Euro zur Verfügung, anstelle der bisherigen 150.000 Euro.
Laut Statistik Austria ist jede dritte Frau in Österreich von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen, sowohl innerhalb als auch außerhalb intimer Beziehungen. Diese erschreckenden Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Betroffene zu schützen und Gewaltausbrüche zu verhindern.
„Gewalt gegen Frauen hat in unserer Stadt nichts verloren. Wir schauen gemeinsam hin und bauen deshalb das Sicherheits- und Gewaltschutznetz ganz gezielt weiter aus. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Arbeit mit Burschen und Männern, um Gewalt keine Chance zu geben“, betont Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál.
Fortschritte in der Frauenhaus-Infrastruktur
Die Stadt hat bereits wichtige Schritte unternommen, um gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen zu helfen. Dazu zählt die Errichtung des 5. Wiener Frauenhauses, das einen sicheren Rückzugsort für Frauen bietet, die Gewalt erfahren haben. Zudem wurde ein eigenes Frauenhaus speziell für gewaltbetroffene Mädchen und junge Frauen ins Leben gerufen, um deren spezifische Bedürfnisse zu adressieren.
Umsetzung von Expertenempfehlungen
Die Verdopplung der Mittel folgt der Empfehlung des „Gewaltschutz-Jour Fixe“, der aus Expert:innen, Polizei und relevanten Stellen der Stadt besteht. Diese Expertenrunde hat die Notwendigkeit erkannt, die Männderberatung auszubauen. Mit den zusätzlichen finanziellen Ressourcen können das Angebot für Anti-Gewalt-Trainings, die Therapie von Straftätern sowie Gewaltpräventionsprogramme in der Jugendarbeit erheblich erweitert werden.
Ziele der Trainingsprogramme
Das vorrangige Ziel dieser Trainingsprogramme ist es, alle Formen von physischer und psychischer Gewalt sowohl kurzfristig als auch langfristig zu beenden. Durch diese Maßnahmen setzt Wien ein starkes Zeichen für den Schutz und die Unterstützung von Betroffenen und hebt die Bedeutung von Prävention in der Gesellschaft hervor.