Yppenplatz-Schüsse zeigen: Es fehlen Polizisten vorort

Normalerweise ist der Yppenplatz ein Ort der Ruhe und Erholung (Bild: Joham). Diesmal kam es zu einer Schießerei.

Mehrere Schüsse hallten durch das Brunnenmarkt-Viertel in Ottakring. Bei einer Fehde unter mehreren jungen Männern musste die Polizei massiv eingreifen. Die Unruhe löst im Bezirk Empörung aus.

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Wie aus dem Nichts gerieten im ansonsten so ruhigen und beschaulichen Brunnenmarkt-Viertel einige Männer aneinander. “Im Zuge dessen wurden mehrere Schüsse durch eine unbekannte Täterschaft abgegeben, wodurch zwei Männer schwer verletzt wurden. Die Tatverdächtigen flüchteten anschließend in unbekannte Richtung. Zeugen alarmierten den Polizeinotruf. Eine Sofortfahndung nach den Tatverdächtigen verlief negativ”, so die Informationen der Polizei. Auch Hubschrauber kreisten über dem Yppenplatz.

Suchtmittel gefunden

Möglicherweise hängt der Fall mit Drogen zusammen. “Es konnte im Bereich des Tatortes Suchtmittel aufgefunden werden, ob dieses in Zusammenhang mit der Tat steht ist derzeit noch unklar. Das Landeskriminalamt Wien hat die Ermittlungen übernommen.” Unklar ist auch, ob es sich wirklich um den von manchen Medien kolportierten “Bandenkrieg” handelt, ob gewisse Unruhen aus anderen Bezirken auf Ottakring überschwappen.

Bezirkschefin ist empört

Der Vorfall bestätigt auch die Sorgen, die Ottakring und Hernals vor wenigen Tagen geäußert haben. Demnach fehlen mindestens 100 Polizisten in den beiden Bezirk und die Überlastung der Exekutivbeamten ist enorm. “Alle Anrainer und Geschäftstreibende am Yppenplatz haben ein Recht auf Sicherheit, das Grätzel ist ein Platz für alle”, betont Ottakring-Vorsteherin Stefanie Lamp. Und: “Wir werden als Bezirk zu keiner Sekunde akzeptieren, wenn diese Sicherheit nicht garantiert werden kann. Dafür brauchen wir dringend die Unterstützung durch Verantwortliche im Bund.” Für den “engagierten und schnellen Einsatz der Polizei” möchte sie sich ausdrücklich bedanken.

Hans Steiner
Chefredakteur