Zum Weltnichtrauchertag: So verzieht sich der Qualm

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Viele Raucher haben bereits ein- oder mehrmals versucht, mit dem schädlichen Laster aufzuhören. Zum Weltnichtrauchertag geben wir Tipps, was man tun kann, damit sich der „blaue Dunst“ endgültig verzieht. 

Dass Rauchen ein Risikopotenzial für viele Erkrankungen darstellt, ist seit langem bekannt. Dennoch raucht laut einer Gesundheitsbefragung der Statistik Austria 2019 jeder fünfte Erwachsene (20,7 Prozent) in Österreich täglich. Vergleicht man diese Zahlen mit 2014, lässt sich zwar ein Rückgang bei beiden Geschlechtern feststellen, trotzdem sind die Zahlen im internationalen Vergleich noch erschreckend hoch. Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören, gibt es allerdings mehr als genug: die eigene Gesundheit zu erhalten, die Lebensqualität zu steigern und letztlich die Lebenszeit zu verlängern.

Gesundheitlicher und finanzieller Nutzen

Ein Verzicht aufs Rauchen senkt das Risiko für eine Vielzahl lebensbedrohlicher und -verkürzender Erkrankungen, wie Dr. Christopher Lambers von der Gesellschaft der Österreichischen Lungenfachärzte (ÖGP) weiß: „An erster Stelle stehen dabei COPD und Lungenkrebs, aber auch andere Krebserkrankungen und das weite Feld der Herz-Kreislauferkrankungen. Ein Rauchstopp senkt das Risiko selbst dann noch, wenn man davor viele Jahre geraucht hat“, betont der Lungenexperte. Auch monetäre Gründe sprechen für das Aufhören, weil dann einfach mehr im Geldbörserl bleibt – bei einer Packung Zigaretten täglich erspart man sich rund 2.000 Euro pro Jahr. Ein Rauchstopp trägt darüber hinaus dazu bei, die Umwelt vor Schäden durch den Giftmüll zu bewahren, der aus Zigarettenstummeln oder schon beim Tabakanbau durch den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln entsteht.

Warum der Nikotinverzicht so schwer fällt

Bei so vielen guten Argumenten, mit dem Rauchen aufzuhören, sollte man meinen, dass jeder Mensch dem Glimmstängel umgehend „Adieu“ sagen könnte. Warum es so vielen Rauchern fast unmöglich ist, auf Zigaretten zu verzichten,  liegt an der suchtmachenden Wirkung des Nervengifts Nikotins. „Es dockt an bestimmten Rezeptoren im Gehirn an, wodurch das Belohnungssystem stimuliert und es zur Ausschüttung von Glückshormonen kommt. Und das Gehirn will mehr von diesen Glücksgefühlen und fordert Nikotinnachschub“, erklärt Lambers.

Weniger Rauchen bringt nichts

Dass das Gesundheitsrisiko sinkt, wenn man einfach nur weniger raucht, ist übrigens ein Irrglaube. Schon eine einzige Zigarette pro Tag erhöht das Risiko für koronare Herzkrankheiten um 48 % (Männer) bzw. 57 % (Frauen) und das Schlaganfallrisiko um 25 % (Männer) bzw. 31 % (Frauen). Das ist in etwa die Hälfte der Werte, auf die man kommt, wenn man 20 Zigaretten täglich raucht. Das logische Ziel wäre daher ein völliger Verzicht auf Zigaretten.

Rauchstopp unter ärztlicher Aufsicht

Als „Überbrückungshilfe“ für die Entwöhnung können am Anfang Nikotinpflaster, Nikotinkaugummi oder Sprays dienen, die nach und nach gezielt reduziert werden. Bei starken Rauchern kann auch eine medikamentöse Behandlung unter ärztlicher Aufsicht und sogar eine psychologische Begleitung notwendig sein. Mehr Infos zum Thema gibt es beim kostenlosen Rauchfreitelefon (0800 810 013) oder unter rauchfrei.at

5 Tipps für zu Hause und den Arbeitsplatz

Es gibt aber auch einige Tipps und Tricks, die man selbst im Alltag umsetzen kann, um von den Zigaretten loszukommen.

  1. Anderen davon erzählen: Es kann hilfreich ist, mit anderen Menschen, etwa Arbeitskollegen oder Familie, über das Vorhaben zu sprechen. Dadurch kommt eine Art mündlicher Vertrag zu Stande, an den man sich gebunden fühlt.
  2. Typische Rituale vermeiden: Der morgendliche Kaffee oder nach Stress bei der Arbeit triggern das Suchtgedächtnis. Für solch typische Situationen muss man sich vorab überlegen, was man stattdessen tun kann. Statt zu rauchen, könnte man zum Beispiel zu Möhrensticks greifen. Damit hat man auch gleich einen gesunden Snack.
  3. Rauchutensilien entfernen: Aschenbecher, Zigaretten und Feuerzeug sollten aus der Wohnung verbannt werden. Wer auf dem Balkon geraucht hat, sollte ihn anfangs meiden.
  4. Strategien gegen Stress: Kurze Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen helfen gegen Stress im Alltag. Auch an einem ums Handgelenk getragenen Gummiband zupfen oder Kaugummi kauen können gegen Anspannung wirken. Was am besten hilft, ist individuell, und man muss erfolgreiche Strategien für sich selbst herausfinden.
  5. Zigarettengeld sparen: Es wirkt motivierend, das Geld, das man ansonsten für Zigaretten ausgeben würde, täglich zu sparen. Sich später fürs Aufhören etwas zu gönnen, kann nämlich ein Anreiz sein durchzuhalten. Das Geld sollte man so aufbewahren, dass man es immer im Blick hat, zum Beispiel in einem durchsichtigen Glasbehälter.