144: Rettung wird oft in harmlosen Fällen gerufen

Acht von zehn Mal werde die Rettung unnötigerweise verständigt, schätzt ein Mitarbeiter der Wiener Berufsrettung. „Da rufen Leute an wegen Nasenbluten, Husten oder Kopfschmerzen.“ Ist die Rettung eingetroffen, bleibe oft lediglich, passende Ratschläge wie „Nase ausbluten lassen“ zu geben. Die Gefahr solcher Anrufe: Zu einer schwer verletzten Person könnte der Rettungswagen zu spät kommen. Der Mitarbeiter, der ungenannt bleiben will: „144 ist keine Servicenummer.“ Dieser Meinung ist auch Andreas Huber von der Pressestelle der Wiener Berufsrettung: „144 sollte man nur in Notfällen wählen.“ Etwa bei Kreislaufkollaps oder Knochenbruch.

340.000 Einsätze

Dass acht von zehn Rettungseinsätzen unnötig seien, erscheint Huber allerdings zu hoch gegriffen. Er rät Anrufern, 144 bei Akutfällen, 141 als Ersatz für den Hausarzt und 1450 für allgemeine medizinische Auskünfte zu wählen. Die Wiener Berufsrettung absolviert pro Jahr knapp 200.000 Einsätze, dazu kommen mehr als 140.000 Fahrten anderer Organisationen.