16 Tage gegen Gewalt an Frauen: Hilfsangebote in Wien

Jede driite Frau ist betroffen © Pixabay

Gewalt gegen Frauen ist in Österreich trauriger Alltag. Jede fünfte Frau ab ihrem 15. Lebensjahr ist von Gewalt betroffen. Die Gewaltspirale dreht sich dabei bis zum Äußersten – allein im Jahr 2021 wurden 30 Frauen (Stand 30.11) ermordet. Die Gewalt geht dabei meist von Männern – den (Ex-)Partnern oder Familienmitgliedern – aus. Die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ macht auf Gewalt an Frauen aufmerksam.

16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Am 10. Dezember endet die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“. Initiativen weltweit machen von 25. November bis 10. Dezember alljährlich im Rahmen der Kampagne auf das Recht auf ein Gewaltfreies Leben aufmerksam. Seit dem Jahr 1992 nimmt Österreich an der internationalen Aktion teil. Die Kampagne möchte aufklären, emotionalisieren und sensibilisieren.

„Gewalt gegen Frauen hat in unserer Gesellschaft leider System und jeden Tag müssen Frauen Gewalt erleben. Sie beginnt bei Beschimpfungen und Abwertungen, geht über Kontrolle sowie ökonomische und physische Gewalt und endet viel zu oft mit Mord.“, so die Vorsitzende der Wiener SPÖ-Frauen LAbg. Marina Hanke.

Forderungen an den Bund

Die SPÖ Frauen in Wien fordern von der Bundesregierung 228 Millionen Euro für den Gewaltschutz. Mit den Mitteln sollen unter anderen die Frauen- und Mädchenberatungsstellen in allen Bundesländern ausgebaut werden und mehr Frauenhausplätze geschaffen werden. Zusätzlich fordern die SPÖ Frauen rund 3.000 Arbeitsplätze im Gewaltschutz sowie 1.000 neue Polizistinnen und Polizisten für Wien.

„Obwohl in diesem Jahr schon so vielen Frauen ihr Leben genommen worden ist, hören wir von der Frauenministerin sehr wenig dazu. Es ist Zeit, nach all diesen Vorfällen endlich zu handeln!“, so Hanke weiter. Mittels Online-Petition können die Forderungen unterstützt werden.

Angebot in Wien

Das Hilfsangebot für von Gewalt betroffenen Frauen in Wien ist breit. Das Angebot reicht dabei von Frauenzentren über einen 24-Stunden Frauennotruf bis hin zu Frauenhäusern und Freauenzentren. „Frauen, die von Gewalt betroffen sind, brauchen schnell und unbürokratisch Hilfe. In Wien haben wir die Mittel für Gewaltschutzvereine verdoppelt – um Frauen noch besser unterstützen zu können“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál.

„Da geht es um Akuthilfe und um niederschwellige Angebote, um Frauen zu helfen, einer Gewaltspirale zu entkommen. Die Beratung ist vertraulich, anonym und kostenlos. Außerdem setzen wir mit einem Gewaltschutz-Schwerpunkt beim ,Respekt-Programm‘ in den Schulen früh an. Gleichberechtigung und das Aufbrechen von überholten Rollenbildern spielen da eine große Rolle“, so Gaál.

Gewaltprävention beginnt bei der Erziehung

Ebenso setzt die Stadt Wien auch auf Gewaltprävention, das heißt, Gewaltausübung an Frauen und Mädchen bereits im Vorfeld entgegenzusteuern und sie so zu verhindern. Buben- und Männerarbeit bildet daher einen wichtigen Pfeiler im Bereich der Gewaltprävention. Mit eigenen Programmen speziell für Buben sowie gendergerechter Erziehung an Wiens Kindergärten begleitet die Stadt Wien die Entwicklung von Buben hin zu selbstverantwortlichen jungen Männern.

„Darüber hinaus bieten die Wiener Männerberatungsstellen Männern Raum und unterstützen bei der Lösung von Problemen. Die Stadt Wien unterstützt die Männerberatung dabei mit 150.000 Euro für Täter- und Präventionsarbeit“, so Hanke abschließend.