Freiluftkonzert zum 150. Geburtstag von Arnold Schönberg

©Florence Homolka

Arnold Schönberg, einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts und Begründer der sogenannten Zwölftontechnik, war nicht nur für seine revolutionären musikalischen Ideen bekannt, sondern auch für seine tief verwurzelte Angst vor der Zahl 13. Diese Angst, auch als Triskaidekaphobie bezeichnet, beeinflusste Schönberg auf verschiedene Weise. Besonders tragisch erscheint es, dass er am 13. Juli 1951, einem Freitag, in Los Angeles im Exil verstarb.

Doch diese dunklen Seiten seiner Biografie mindern keineswegs das strahlende Erbe, das Schönberg der Musik hinterließ. Im Gegenteil: Sein Vermächtnis wird auch 150 Jahre nach seiner Geburt immer wieder gefeiert.

Ein besonderes Freiluftkonzert zu Ehren Schönbergs

Am Freitag, den 13. September 2024, begeht das echo medienhaus den 150. Geburtstag Arnold Schönbergs mit einem außergewöhnlichen Freiluftkonzert vor der Wiener Staatsoper.

Unter der Leitung des Regisseurs und Musikexperten Otto Brusatti wird ein exquisit zusammengestelltes Bläserensemble Werke von Schönberg sowie von Johann Strauß aufführen. Besonders bemerkenswert ist, dass das Konzert direkt vor der Skulptur für die vier großen Wiener Komponisten Berg, Schönberg, Webern und Mahler stattfinden wird – eine passende Hommage an die Avantgarde der Wiener Moderne.

Das Programm: Ein Dialog zwischen Tradition und Moderne

Das Konzert beginnt um 16 Uhr und bietet ein abwechslungsreiches Programm. Die Musiker Maria Jauk (Flöte), Barbara Ritter (Oboe), Kurt Franz Schmid (Klarinette), Sebastian Kolarz-Löschberger (Horn) und Andor Csonka (Fagott) werden nicht nur Schönbergs Bläserquintett Op. 26 interpretieren, sondern auch Werke von Johann Strauß, darunter „Leichtes Blut“ und den beliebten „Tritsch-Tratsch-Polka“.

Das ausgewählte Programm stellt einen faszinierenden Kontrast zwischen zwei musikalischen Welten dar: Arnold Schönberg, der die Grenzen der traditionellen Tonalität sprengte und die Musik in eine neue Ära führte, trifft auf Johann Strauß, den „Walzerkönig“, der das Wiener Publikum mit seinen leichten, schwungvollen Melodien begeisterte. Diese Gegenüberstellung bietet den Zuhörern eine einzigartige Möglichkeit, die Vielfalt der Wiener Musiktradition in all ihren Facetten zu erleben.

Schönberg und Webern: Pfeifende Melodien in den Straßen Wiens?

Die Idee für dieses Freiluftkonzert basiert auf einer Anekdote, die wohl mehr als nur einen wahren Kern hat. Arnold Schönberg soll einst seinen Freund und Schüler Anton Webern gefragt haben: „Glaubst du, dass die Leute unsere Melodien in 50 Jahren auf den Straßen Wiens pfeifen werden?“ Diese Frage steht auch heute, mehr als ein Jahrhundert später, noch im Raum. Das Konzert ist somit nicht nur eine Hommage an Schönbergs Werk, sondern auch eine spielerische Überprüfung, ob seine Musik tatsächlich im kollektiven Gedächtnis der Wiener verankert ist.