Badeunfälle sind bei Kindern Todesursache Nr. 2

Kleinkinder sollte man in der Nähe von Wasser nie aus den Augen lassen. ©Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK)/Thomas Holly Kellner

Jedes Jahr kommt es zu Badeunfällen, die manchmal auch tödlich ausgehen. 2023 gab es dabei in Österreich insgesamt 41 Todesopfer. Besonders gefährdet sind Kinder. Rettungsschwimmexpertin Elisabeth Kellner gibt Tipps, wie man den Sommer im Schwimmbad oder am See in vollen Zügen genießen kann.

Leider sind Badeunfälle recht häufig. Betrachtet man die Situation bei den Zwischenfällen mit Kindern, ist Ertrinken sogar die zweithäufigste Todesursache. Das liegt insbesondere an unzureichenden Schwimmkenntnissen. Ein Mitgrund dafür könnte der während der Corona-Pandemie entfallene Schwimmunterricht sein, wodurch viele Kinder und Jugendliche nicht ausreichend schwimmen gelernt haben.

Alarmierende Zahlen

„In Wien kann die Hälfte aller 8-Jährigen nicht richtig schwimmen“, klärt die unter anderem beim Wiener Jugendrotkreuz tätige Expertin Kellner über die aktuelle Lage auf. Auch wenn die Freude am kühlen Nass bei den Kindern oft groß ist, sollte man einige Regeln beachten und sie generell nie alleine lassen. „Wenn Kleinkinder ertrinken, geschieht das meist lautlos. Auch in sehr niedrigem Wasser kann das passieren. Daher sollte man auch hier die Kinder nie aus den Augen lassen“, warnt Elisabeth Kellner.

5 wichtige Grundregeln

1. Nichtschwimmer stets beaufsichtigen.
2. Beachten Sie Hinweisschilder, besonders bei offenen Gewässern.
3. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind sich abkühlt, bevor es ins Wasser geht.
4. Schwimmhilfen wie Schwimmnudeln bieten keine vollständige Sicherheit vor Ertrinken.
5. Nach dem Essen mindestens eine Stunde warten, bevor das Kind wieder ins Wasser darf.

Schwimm-App vom Jugendrotkreuz 

Rettungsexpertin Kellner ist es wichtig, zu betonen, dass Schwimmen eine Bereicherung für Körper und Seele sein kann: „Schwimmen ist gesund, macht Spaß und ist günstig. Daher lohnt es sich, es den Kindern schon früh beizubringen, um potenzielle Gefahren zu vermeiden“. Das Jugendrotkreuz lehrt daher Kindern im Rahmen des Schulunterrichts das Schwimmen. Auch Schwimmprüfungen werden von der Organisation abgenommen. Allein in Wien hat das Jugendrotkreuz im letzten Jahr 25.000 Schwimmabzeichen vergeben. Weiters werden die Kinder mit kostenlosen Baderegelheften oder einer App und einem Online-Kurs unterstützt.

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Baderegeln für Kinder
Schwimmen digital

Hans Steiner
Chefredakteur