Wie das Wiener Bezirksblatt berichtete liegt das Projekt „Attraktivierung der Verbindungsbahn momentan auf Eis. Wir haben dazu die Stimmen aus dem 13. Bezirk eingeholt.

Bezirksvorsteherin Johanna Zinkl (vorm. Sperker): „Ich nehme die aktuellen Entwicklungen zum ÖBB-Projekt „Attraktivierung der Verbindungsbahn“ zur Kenntnis. Im Zuge dessen kann ich nur wiederholt betonen, dass nach wie vor kein rechtsgültiger UVP-Bescheid vorliegt und es gilt das Verfahren abzuwarten. In diesem Verfahren werden die Stimmen und Anliegen der Hietzinger Wohnbevölkerung gehört. Ich begrüße die nunmehrige Entscheidung der ÖBB, das Projekt zu evaluieren. Hierdurch können Chancen und neue Möglichkeiten für alle entstehen.“

Marcel Höckner, SPÖ Bezirks-Vize: „Aufgrund der vielen Einsprüche und Verzögerungen, durchaus auch von politischen Parteien gefördert, ist es wiedermal eine vergebene Chance endlich mit der Umsetzung des Projektes zu starten. Es gibt rund 20.000 Menschen die im Bezirk leben und außerhalb des Bezirkes arbeiten und natürlich auch umgekehrt. Mit den drei neuen Stationen und dem 15 Minutentakt hätte man ein attraktives öffentliches Angebot in Hietzing schaffen können.“

SPÖ Bezirksvize Marcel Höckner sieht "eine vergebene Chance"

SPÖ Bezirksvize Marcel Höckner sieht “eine vergebene Chance” © SPÖ Hietzing

Gemeinderat Michael Gorlitzer: „Die Vernunft hat gesiegt. Die Hochlage der Verbindungsbahn wurde von der ÖBB bis auf weiteres verschoben. Eine bis zu 8 Meter hohe Mauer würde den Bezirk Hietzing trennen- Verbindungen zu einzelnen Bezirksteilen deutlich erschwert  und über 1000 Bäume gefällt werden – deswegen sind wir für einen Neustart der Planungen  des 20 Jahre alten Projektes. Auch eine Tieflage muss dabei überprüft werden!“

Michael Gorlitzer spricht von einem "Sieg der Vernunft"

Michael Gorlitzer spricht von einem “Sieg der Vernunft” © privat

Bezirksrat Nikolaus Ebert: „Ich habe mich mit der Mobiltätskommission und als Bezirksvorsteher 10 Jahre diesem Thema gewidmet und freue mich sehr für alle Hietzinger, dass unser schöne Bezirk nicht optisch und technisch uncharmant geteilt wird.“

Bezirksvorsteherin Johanna Zinkl (vorm. Sperker) mit Nikolaus Ebert und Stephan Messner

Bezirksvorsteherin Johanna Zinkl (vorm. Sperker) mit Nikolaus Ebert und Stephan Messner (l.) © BV 13

Johannes Bachleitner, NEOS Hietzing: „Es ist bedauerlich, dass sich das wichtige Projekt “Attraktivierung der Verbindungsbahn” nun weiter verzögert. Wichtiger als eine schnelle Umsetzung ist allerdings die bestmögliche Umsetzung. Dafür setzen sich NEOS Hietzing ein und werden weiterhin konstruktiv auf die Projektpartner zugehen. Wir werden auch die Bürgerinitiativen weiter unterstützen, die bereits wesentliche Schwächen in den Projektunterlagen aufgedeckt haben und so für die Interessen des Bezirks kämpfen. Wir sehen die Verzögerung als Chance, wichtige Nachbesserungen in das Projekt zu integrieren.“

Alexandra Steiner, Grüne Hietzing: „Wir begrüßen es, dass der Umbau der Verbindungsbahn vom Bundesverwaltungsgericht als Gesamtprojekt beurteilt wird und nicht ein einzelner Bauabschnitt vorzeitig genehmigt wird. Zudem hat die Bundesregierung von sich aus die Fertigstellung auf frühestens 2036 festgelegt. Wir hoffen, dass die Entscheidung dann auch die von den sehr engagierten Bürgerinitiativen aufgezeigten Probleme bei den Schutzgütern Luft, Lärm, Wasser usw. berücksichtigt, damit das Projekt für Anrainer und Umwelt  möglichst geringe negative Auswirkungen hat. Auch die Stadt Wien hat sich viel zu wenig eingebracht, was Radwege, Verkehrskonzepte und Nachnützung der öffentlichen Flächen betrifft. Wir sind weiterhin für die Verdichtung des S80 Taktes und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, aber das muss mit einem zeitgemäßen Konzept und im Dialog mit  dem Bezirk und den Hietzingern von statten gehen.“

Die Vertreter der Bürgerinitiativen

Peter Pelz, Bürgerinitiative “Verbindungsbahn-besser”: „Freude und Enttäuschung liegen eng beisammen. Dass ein so wichtiges Infrastrukturprojekt wegen wegen unzulänglichen Einreichunterlagen und der Unwilligkeit von ÖBB auf Verbesserungsvorschläge der Bürgerinitiativen einzugehen verzögert wird, ärgert mich. Das nun die Chance für ein zeitgemäßes Projekt entsteht, ist das Positive. Nützen wir die Chance und entwickeln wir ein Projekt mit echter Bürgerbeteiligung.“

Peter Pelz mit Mitstreiterin

Peter Pelz mit Mitstreiterin © Berger

Stephan Messner, Bürgerinitiative „Keine Teilung Hietzings durch Verbindungsbahn Neu“: „Ich begrüße, dass das Projekt nun evaluiert wird, weise aber darauf hin, dass allein die ÖBB das Verschulden an der Verzögerung trifft, da sie einerseits den Antrag bei der falschen Behörde eingebracht hat, andererseits im Verfahren immer wieder Abänderungen seitens der ÖBB eingebracht wurden.“