Der “Wiener Gemischte Satz” zählt zu den erstaunlichsten Erfolgsgeschichten der Weinwelt. Vor 20 Jahren war er fast verschwunden, wurde von der WienWein-Gruppe neu entdeckt und stieg kometenhaft zu einer international begehrten Weinspezialität auf.
“Wir müssen den Weinbau neu denken”, entwirft Winzer Michael Edlmoser eine Zukunftsvision, “unsere Weingärten müssen zu viel Wasser ebenso verkraften wie zu wenig. Der Wiener Gemischte Satz ist dafür bestens geeignet, weil er mehrere Rebsorten mit unterschiedlichen Ansprüchen vereint.” Genau aus diesem Grund wurde dieser Weintyp schon in früheren Jahrhunderten kultiviert. “Wir müssen auch in Zukunft auf die Erfahrungen unserer Altvorderen hören.”, so die Winzer der WEINWEIN-GRUPPE unisono. Zu Recht: Der Sortenmix bot und bietet wieder die Sicherheit, dass es auch bei anhaltend ungünstiger Wetterlage nie zu Totalausfällen kam. Damit weckt der der “Wiener Gemischte Satz” international Interesse. “Field Blend” – so nennt die englischsprachige Welt die Wiener Methode, mehrere Traubensorten im selben Weingarten anzupflanzen und gemeinsam zu verarbeiten. Immer öfter kommen Winzer aus den USA und Australien nach Wien, um sich an Ort und Stelle zu erkundigen, wie man das richtig macht.
Für das weltweite Interesse gibt es zwei gute Gründe: Erstens zählt der “Wiener Gemischte Satz” zu den erstaunlichsten Erfolgsgeschichten der Weinwelt. Vor 20 Jahren war er fast verschwunden, wurde von der WienWein-Gruppe neu entdeckt und stieg kometenhaft zu einer international begehrten Weinspezialität auf. Zweitens aber zeigt sich immer mehr, dass “Field Blend” eine Antwort auf den Klimawandel sein könnte, berichtet Rainer Christ, Obmann der Gruppe: “Klimawandel bedeutet nicht einfach nur, dass es wärmer wird. Vielmehr werden vor allem die Extreme häufiger und stärker. Das hat sich jetzt deutlich gezeigt. Von Oktober 22 bis März 23 war es sehr sehr trocken, die Monate April und Mai dagegen waren so kühl und nass wie nie zuvor. Klimawandel bedeutet extreme Schwankungen – ganz zu schweigen von Starkregen, Hagel und Spätfrösten. Eine ausgewogene Mischung von mehreren Rebsorten kommt mit solchen Veränderungen erstaunlich gut zurecht.”
Beispiellose Erfolgsgeschichte
Dass die sechs führenden Weingüter Wiens (Christ, Cobenzl, Edlmoser, Fuhrgassl-Huber, Mayer am Pfarrplatz, Wieninger) als Pioniere des Wiener Weinbaus agieren, hat bereits Tradition. WienWein ist Turbomotor der Region und der „Wiener Gemischte Satz“ zu einem identitätsstiftenden Aushängeschild des Wiener Weinbaus geworden. Die Zahlen illustrieren das:
- Die Anbaufläche für „Wiener Gemischten Satz“ stieg von 30 Hektar im Jahr 2006 auf 200 Hektar im Jahr 2022.
- 2006 verkaufte die WienWein-Gruppe rund 40.000 Flaschen „Wiener Gemischten Satz“, im Vorjahr waren es 1,1 Millionen Flaschen.
- Der Exportanteil war 2006 noch sehr gering, heute macht er rund 20 Prozent aus. Die Exporte gehen in mehr als 40 Länder weltweit. Das kommentiert Edlmoser so “Nach der Sachertorte ist der Gemischte Satz das Zweitwichtigste, das wir ins Ausland schicken.”
Zudem hat WienWein ein Jubiläum zu feiern. Vor genau 10 Jahren, nämlich mit dem Jahrgang 2013 hat die Gruppe erreicht, dass der Wiener Gemischte Satz DAC Status erhielt. Sie haben sich auch dafür eingesetzt, dass die Anbau- und Ausbauregeln streng gefasst werden, damit die Weingenießer: wissen, dass sie sich auf diese Bezeichnung wirklich verlassen können. Darüber hinaus ist WienWein seit 2017 Mitglied der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) und unterzieht sich dem langwierigen Prozess der Lagenklassifikation. Bisher wurden 12 Erste Lagen klassifiziert. Das Prädikat “Große Lage” wurde bislang österreichweit noch nicht vergeben, dafür ist es notwendig, dass eine Lage über viele Jahre hinweg ihre Exzellenz beweist.
Weitere Infos gibt es unter wienwein.at