Das Politikerleben von Ilse Pfeffer gehörte den Hernalserinnen und Hernalsern. Ihr Abschied aus dem Amt wird eine Lücke hinterlassen.
Jubiläum
Fast exakt zu ihrem 20. Amtsjubiläum hat die studierte Psychologin Dr. Ilse Pfeffer das Amt der Bezirksvorsteherin von Hernals, des 17.Wiener Gemeindebezirkes, abgegeben. Nach 20 erfolgreichen Jahren hat die 66-jährige Sozialdemokratin letztlich doch überraschend bekannt gegeben, dass sie in den Ruhestand wechseln will.
Zahlreiche Projekte
In ihrer zwei Jahrzehnte lange dauernden Amtszeit wurden zahlreiche wichtige Projekte der Bezirksentwicklung im rasch wachsenden Bezirk in Angriff genommen – und zum Großteil auch erledigt. Darunter der Bau von Großgaragen, die Errichtung von autofreien Schulvorfeldern, beginnend beim Bundesrealgymnasium Parhamerplatz, oder auch die Neugestaltung des Hernalser Zentralraums mit dem Elterleinplatz sowie das neu entwickelte Ortsbild mit Schutzzonen für Dornbach und Neuwaldegg.
Noch in Arbeit ist hingegen die gemeinsam mit den Anrainern vorbereitete Verkehrsberuhigung in der Kalvarienberggasse inklusive einer Begegnungszone.
Ihr Arbeitsstil
Als Bezirkschefin hat Ilse Pfeffer seit dem Jahr 2002 mit ihrer ständigen Präsenz gepunktet. Sie hat praktisch jede Gelegenheit wahrgenommen, um mit den Hernalserinnen und Hernalsern – über alle Parteigrenzen hinweg – ständig in Kontakt zu bleiben. Legendär dabei ihr alljährlicher Neujahrsempfang im Metropol (Hernalser Hauptstraße 55) mit der Hernalser Bevölkerung. Dazwischen fand sie noch Zeit für zahlreiche Ehrungen, Anhörungen, Augenscheinsverhandlungen und die wöchentli chen Sprechstunden, wenn nicht wieder einmal eine Bezirksvertretungssitzung an diesem Tag anberaumt war.
Wienerin
Ilse Pfeffer ist in Wien in der Frauenklinik Gersthof in der Wielemansgasse zur Welt gekommen, ist aber dann bei der Familie in Niederösterreich aufgewachsen, weil sie als Kind schwer erkrankt war. Seit ihrem Studium und ihrer späteren Arbeit als Psychologin im Amt für Jugend und Familie sowie dem Start ihrer politischen Tätigkeit wohnt sie aber auch in Hernals.
Lange Karriere
Sie war von 1987 bis 2001 Bezirksrätin, 1989 übernahm sie die Leitung der Sektion 11 der SPÖ Hernals mit den Schwerpunkten Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung. Bei den Sozialdemokraten übernahm sie im Jahr 2000 die Funktion der stellvertretenden Bezirksparteivorsitzenden, 2001 wurde sie zur Bezirksvorsteher-Stellvertreterin gewählt und am 6. März 2002 übernahm sie schließlich das Amt der Bezirksvorsteherin. Die Erfolge ihrer Amtszeit können sich sehen lassen: In den letzten Jahren war Hernals mehrfach wegen neuer Wohnbauten auch zum beliebtesten Wohnbezirk der Stadt gekürt worden und war auch von einer starken Zuwanderung geprägt.
Die Nachfolge
Zum 20. Amtsjubiläum zieht sich Pfeffer nun aus der Politik zurück und übergibt das Amt vollkommen geordnet an ihren derzeitigen Stellvertreter Peter Jagsch. Er hat sie mehr als ein Jahrzehnt bei der Arbeit unterstützt. Die beiden waren sozusagen im Gleichschritt unterwegs, um für die Hernalserinnen und Hernalser das Leben angenehmer und besser gestalten zu können. Als Stellvertreterin von Jagsch ist Alice Seidl einstimmig gewählt worden.
Die Zeit danach
Jetzt freut sich Pfeffer vor allem auf den Umstand, „dass ich mir die Zeit so einteilen kann, wie es für mich gut ist“. Endlich selbstbestimmt zu sein. Und auch: „Wieder mehr Sport und Bewegung zu machen und gute Bücher zu lesen.“
Ilse Pfeffer im Porträt
Name: Dr. Ilse Pfeffer
Beruf: Psychologin, Bezirksvorsteherin
Persönliches: 9. Juni 1955 in Währing geboren, nach 20 zeitintensiven Jahren als Bezirksvorsteherin habe ich nun im Ruhestand Zeit, wieder mehr Sport und Bewegung zu machen und gute Bücher zu lesen.
Ich lebe im: 17. Bezirk
Was ich an meinem Bezirk mag: Dass man schnell in der Stadt sein kann, aber auch rasch im Erholungsgebiet.
Was ich an meinem Bezirk nicht mag: Manche Leute, die immer nur das Schlechte sehen und voreilig Urteile fällen, ohne sich die Fakten überhaupt anzusehen.
Was mir wichtig ist: Dass ich mir die Zeit so einteilen kann, wie es für mich gut ist.
Worauf ich stolz bin: Auf alle Projekte, die wir erfolgreich in Hernals umgesetzt haben.
Lebensmotto: Ein Glas ist nie halb leer, sondern immer halb voll.