Teil 63 unserer Serie „Josef Taucher präsentiert: WIENER WUNDER-WELTEN“ führt in das Verkehrsmuseum Remise.
Im Herzen der Wiener Altstadt liegt unter der Kapuzinerkirche die Kaisergruft, auch Kapuzinergruft genannt. Sie ist die letzte Ruhestätte der größten Herrscherinnen und Herrscher aus dem Hause Habsburg. In ihr ruhen seit 1618 die sterblichen Überreste von insgesamt 150 Persönlichkeiten, darunter Kaiserin Elisabeth (Sisi), Kaiser Franz Joseph, Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Leopold I. Noch bis heute benutzt die Familie Habsburg die Gruft als Grabstätte. So wurde im Jahr 2011 Otto Habsburg, der Sohn des letzten Kaisers Karl I., in ihr zur letzten Ruhe geleitet.
Andere Welt
Ein Rundgang durch die Kapuzinergruft lässt Besucher in eine andere Welt eintauchen. Die heutigen Grufträume (insgesamt zehn an der Zahl, einschließlich der Gruftkapelle) sind das Ergebnis von zahlreichen Um- und Ausbauten und führen durch 400 Jahre österreichischer und europäischer Geschichte – vom Dreißigjährigen Krieg über Revolutionen bis hin zu den Ideen für ein vereintes Europa.
Die Gründergruft, früher auch Engelsgruft oder Matthiasgruft genannt, ist der älteste Teil der Kapuzinergruft und bildet gleichzeitig den Auftakt einer historisch aufschlussreichen und interessanten Entdeckungsreise. Von da aus werden die Besucher immer tiefer in die packende Geschichte einer der mächtigsten Dynastien Europas gezogen. Die Karlsgruft – in ihrem spätbarocken Stil – fasziniert durch einige der schönsten Arbeiten in der Kapuzinergruft. Sie ist als Fortsetzung der Leopoldsgruft angelegt und lenkt Besucher weiter in die Maria-Theresien-Gruft, die zweifelsfrei den glanzvollsten Vergrößerungsbau der Kapuzinergruft darstellt. “Beeindruckend ist der Unterschied zwischen dem Prunksarg Maria Theresias und dem schlicht gehaltenen Sarg ihres Sohnes, Joseph II., der ein großer Aufklärer und Reformer war. Hier lassen sich das Bewusstsein und die Haltung Herrschern 1:1 ablesen.” so Wiener-Wunderwelten-Initiator, Gemeindrat Josef Taucher.
Liebesbriefe
Wer auf der Suche nach „Sisis“ letzter Ruhestätte ist, wird in der Franz-Josephs-Gruft fündig. Vor ihrem Sarkophag liegen von Besuchern und Fans mitgebrachte Liebesbriefe und Blumen.
Interessant: 1960 wurden die Sarkophage in großem Stil restauriert. Der Großteil der erhalten gebliebenen Särge ist in der Kapuzinergruft ausgestellt und zeigt Besuchern zweifellos ein authentisches zeit- und kunsthistorisches Bild. 39 Särge wurden als nicht restaurierbar in Nischen der Ferdinandsgruft gestellt und vermauert.
Haben auch Sie eine Idee für eine Wiener Wunderwelt? Schreiben Sie ein E-Mail an: wunderwelt@wienerbezirksblatt.at