Endlich: Saisonauftakt für die Schanigärten

(C) zVg: Kaffeehäuser-Obmann Wolfgang Binder, Dompfarrer Toni Faber, Bürgermeister Michael Ludwig, Tourismus-Spartenobmann Markus Grießler und WKW-Präsident Walter Ruck genießen den ersten Kaffee im Schanigarten.
(C) zVg: Kaffeehäuser-Obmann Wolfgang Binder, Dompfarrer Toni Faber, Bürgermeister Michael Ludwig, Tourismus-Spartenobmann Markus Grießler und WKW-Präsident Walter Ruck genießen den ersten Kaffee im Schanigarten.

Bürgermeister Michael Ludwig lud gemeinsam mit der Wirtschaftskammer zur traditionellen Eröffnung der Schanigarten-Saison in das Café Stein im 9. Bezirk.

Rund 4.200 Schanigärten gibt es in in der Stadt, und die Wiener lieben es, in der warmen Jahreszeit ihre Freizeit dort zu verbringen, Freunde zu treffen und ein kühles Getränk zu genießen. Natürlich spielt auch das Sehen und Gesehen-Werden eine große Rolle: Wer vorbeigeht, überlegt sich eine kurze Pause und wer schon sitzt, beobachtet die Vorbeigehenden.

Einzigartiges Flair im Freien

Wenn Tische und Stühle vor die Beisl-Tür getragen werden, kann der Sommer nicht mehr weit sein. An den ersten warmen Sonnentagen im Frühling werden die typischen Wiener Schanigärten aufgebaut, die Saison dauert bis 30. November. Das Flair ist einzigartig und lädt zum Verweilen ein: Blumenkisten und große Pflanzen sorgen für sattes Grün, Sonnenschirme spenden Schatten. Wenn es kühl ist, bringen die Kellner warme Decken. Das Besondere an Schanigärten: Sie befinden sich auf öffentlichem Grund. Meist auf einem Platz, in einer Fußgängerzone, auf dem Gehsteig oder in einer Parklücke, aber natürlich in unmittelbarer Nähe zum eigentlichen Lokal.

Worum es „Schanigarten“ heißt

Den ersten Wiener Schanigarten eröffnete Johann Jakob „Gianni“ Taroni. Er erhielt um 1750 die Genehmigung, vor seinem Lokal auf dem Graben in der Innenstadt Sessel und Tische aufzustellen. Von diesem Schanigarten-Pionier stammt vermutlich auch die Bezeichnung. Jean bzw. Schani ist die Wienerische Verkürzung von Taronis Vornamen Johann. Andere wiederum leiten das Wort von der Aufforderung an den Piccolokellner ab, der früher oft „Jean“ oder „Schani“ gerufen wurde: „Schani, trag‘ den Garten hinaus“.

Ein Geheimtipp für den Genuss

In Wien versteckt sich so mancher Schanigarten in einem idyllischen Innenhof. Weil sie von der Straße aus nicht zu sehen sind, könnte man an einigen von ihnen glatt vorbeilaufen. Es lohnt sich also, beim Flanieren durch die Stadt aufmerksam zu sein und die Augen offenzuhalten. Wenn man dann ein paradiesisches Platzerl entdeckt und hier auch noch Essen und Trinken serviert werden, steht einem entspannten Genuss nichts mehr im Wege.