Erstes Treffen für ein besseres Miteinander

(C) PID/Markus Wache: Beim ersten Treffen der Community Kommunikatoren wurden erste Ideen ausgetauscht.
(C) PID/Markus Wache: Beim ersten Treffen der Community Kommunikatoren wurden erste Ideen ausgetauscht.

Über 60 Freiwillige haben sich für das Projekt „Community Kommunikator*innen“ gemeldet. Sie wollen für ein besseres Zusammenleben in Wien eintreten und engagieren sich daher für einen besseren Austausch zwischen Stadt und Gesellschaft. Das erste Austauschtreffen der Community Kommunikatoren fand diese Woche im Amtshaus Landstrasse statt.

Miteinander reden

„Ich bin begeistert, dass sich so viele Menschen ehrenamtlich für mehr Dialog und Austausch in unserer Stadt engagieren möchten“, freut sich Vizebürgermeister und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr. „Sie fungieren als Schnittstelle zur Stadt und sollen Austausch und Information fördern sowie Anregungen und Bedürfnisse aus den Communities an die Stadt herantragen.“

(C) PID/Markus Wache: Vizebürgermeister Wiederkehr (r.) im Gespräch mit den Freiwilligen.

Bereits bis Jahresende sollen drei „Vernetzungscafés“ entstehen. Hier sollen sich die Freiwilligen regelmäßig mit Mitarbeitern der Stadt über Anliegen und Ideen für ein besseres Miteinander austauschen. „Wir haben das Projekt gestartet, weil wir davon überzeugt sind, dass es sehr viel Wissen und Potenzial innerhalb der Communities gibt, das es zu aktivieren gilt. Es soll nicht übereinander, sondern miteinander geredet werden“, sagt Kemal Boztepe, Initiator des Projekts und stellvertretender Leiter der Abteilung Integration und Diversität der Stadt Wien.

Brücken bauen

Begleitend können die Community Kommunikatoren an maßgeschneiderten Fortbildungsveranstaltungen und Workshops teilnehmen sowie freiwillig Praktikumstage in der Abteilung Integration und Diversität absolvieren. „In der Schule treffe ich regelmäßig auf Eltern, die neu ankommen und sich nicht auskennen. Wenn man die Strukturen der Schule und der Verwaltung nicht kennt, machen einfache Dinge den Alltag sehr schwer. Ich würde gerne in Kooperation mit der Stadt Wien Informations-Veranstaltungen für Eltern organisieren, damit die Eltern wissen, wo sie sich hinwenden können, wenn ihr Kind etwas braucht,“ so Community Kommunikator Çağrı Doğan. Er arbeitet als Lehrer in der Brigittenau.

„Aus Erfahrung weiß ich, dass der Zugang zu gewissen Informationen manchen gesellschaftlichen Gruppen aus unterschiedlichen Gründen schwerfällt. Ich kann auf persönlicher Ebene eine Brücke bauen und Informationen und Angebote weitergeben, um das Leben von Migrantinnen und Migranten in Wien zu erleichtern“, so die Community Kommunikatorin und Soziologin Dilara Gündüz über ihre Beweggründe mitzuwirken. 

Das Projekt resultiert aus einer Empfehlung des Wiener Integrationsrates (W.I.R.), der angesichts der Auswirkungen der Pandemie dazu aufgerufen hat, Community-basierte Aktivitäten in der unmittelbaren Nachbarschaft als Stadt zu fördern.