Sicher ist sicher: Die Fair-Play-Teams sind unterwegs

Die Fair-Play-Teams unterstützen direkt vor Ort in den Wiener Parks und im öffentlichen Raum. ©Stadt Wien/Christian Fürthner

Rund 50 Mitarbeiter der Fair-Play-Teams sind derzeit in Parks und auf öffentlichen Flächen unterwegs, um für ein gutes soziales Klima zu sorgen. Sie regen zur fairen Nutzung des öffentlichen Raumes an und unterstützen bei der Bewältigung von Konflikten. 

Parks und öffentliche Flächen werden in der warmen Jahreszeit wieder verstärkt als Aufenthaltsraum genützt. Viele Menschen und unterschiedliche Vorstellungen und Wünsche können manchmal zu Interessenkonflikten führen. Genau hier setzt die Arbeit der Fair-Play-Teams an, denn ihr Ziel ist es, dass sich im öffentlichen Raum alle wohlfühlen können.

Gemeinsam zu guten Lösungen

Konflikte werden von den Fair-Play-Mitarbeitern als Chance für so genannte „Aushandlungsprozesse“ genutzt. In 2er-Teams versuchen sie, durch die Einbindung aller Betroffenen Lösungen zu erarbeiten. Das kann die schönste und von allen beanspruchte Bank im Park sein, die nach dem Aushandlungsprozess dann einvernehmlich am Vormittag von älteren Menschen, am Nachmittag von Müttern und Kindern und am Abend von Jugendlichen genützt wird. Oder auch der versetzte Mistkübel, der an einem anderen Ort seine Aufgabe immer noch erfüllt, aber Menschen nicht mehr durch den Geruch stört. Oft sind es nur kleine Dinge, die zwar sehr lästig sind, aber ohne großen Aufwand zum Positiven verändert werden können.

Im Vorjahr 74.000 Mal geholfen

Die große Stärke der Fair-Play-Teams ist, dass die Mitarbeiter als Ansprechpersonen direkt vor Ort anzutreffen sind. Außerdem sind sie im Austausch mit der jeweiligen Bezirksvorstehung, den Magistratsabteilungen sowie zivilgesellschaftlichen Institutionen und sozialen Einrichtungen. „Dadurch haben sie einen fundierten Überblick über den Bedarf eines Stadtteils und tragen bei, diesen positiv zu gestalten und weiterzuentwickeln“, erklärt die Projektleiterin in der Abteilung Bildung und Jugend, Kirsten Popper-Nelvai. 2023 konnten insgesamt rund 74.000 Kontakte hergestellt werden. Ungefähr die Hälfte davon waren Erwachsene, die die Fair-Play-Teams als Ansprechpersonen nutzten. Die anderen Hälfe bestand aus Kindern und Jugendlichen. Die kontaktstärksten Monate sind meist der Juni und September.

Start schon vor 20 Jahren

2004 startete ein saisonales Kommunikationsprojekt in der Brigittenau und wurde in den Folgejahren in weiteren Bezirken (Simmering, Favoriten und Leopoldstadt) installiert. 2010 hat die Stadt die Bezirksinitiative aufgegriffen, um sie wienweit unter dem Titel „Fair-Play-Team“ zu etablieren. Die Fair-Play-Teams werden durch Mittel der Bezirke finanziert und zentral durch die Abteilung Bildung und Jugend gesteuert.

Hans Steiner
Chefredakteur