Fernkälte: „Cooles“ Rathaus spart CO2 und Energie

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Klimafreundliche Kühlung durch Fernkälte – das verspricht der immer weiter voranschreitende Ausbau der Wiener Fernkälte. Der Lückenschluss des Fernkälterings – das WIENER BEZIRKSBLATT berichtete – rückt dabei immer näher, denn die Wien Energie schließt laufend weitere Gebäude an die umweltfreundliche Kühlung an. So soll auch das altehrwürdige Wiener Rathaus ab 2022 mit Fernkälte versorgt werden.

Umrüstung spart CO2 und Energie

Die Umrüstung von herkömmlichen Klimageräten zur Fernkälte spart alleine 50 Prozent des klimaschädlichen CO2 und senkt den Energieeinsatz um bis zu 70 Prozent. Die Leitungen zum Wiener Rathaus sind bereits gelegt und im nächsten Schritt wird das Kühlsystem im Gebäude umgerüstet. Über den Anschluss des Rathaus zeigt sich Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke überzeugt: „Der Anschluss des Rathauses ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung! Nur mit klimafreundlichen Heiz- und Kühltechnologien, können wir der Klimakrise erfolgreich entgegentreten.“  

„Die in die Jahre gekommenen dezentralen Kälteanlagen haben ausgedient – eine perfekte Gelegenheit für das Bau- und Gebäudemanagement der Stadt Wien neue, umweltfreundliche Technologien einzusetzen“, erklärt Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.

Cooler Ring

(C) Wien Energie / Harald Ströbel: Der Kältering um die City

Die Fernkältezentrale Schottenring ist eine von 18 Fernkältezentralen in Wien. Die Anlage am Schottenring versorgt seit sieben Jahren prominente Bauten wie die Uni Wien oder die Nationalbank mit umweltfreundlicher Kälte. Mit der ein paar hundert Meter weiter entstehenden Fernkältezentrale Stubenring soll außerdem bis 2025 ein Ringschluss möglich sein. So wird der Ring zur coolen Prachtstraße und eine flächendeckende Fernkälte-Anbindung im ersten Bezirk geschaffen.

„Ab nächstem Jahr sorgt Wien Energie an heißen Tagen für kühle Köpfe im Wiener Rathaus! Das Prachtgebäude ist ab 2022 ein weiteres von inzwischen über 140 Gebäuden, die wir klimafreundlich kühlen“, so Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.

So funktioniert Fernkälte

Bei Fernkälte erzeugen eigene Zentralen mit hocheffizienten Kältemaschinen Kälte in Form von kaltem Wasser. Als Antriebsenergie für die Kältemaschinen wird neben Strom auch zu einem großen Teil Wärme aus den Wiener Müllverbrennungsanlagen verwendet. Ein eigenes Fernkältenetz transportiert das auf etwa 5-6 Grad Celsius abgekühlte Wasser direkt zu den Abnehmern. Dort verteilen hauseigene Kühlsysteme in den Gebäuden die Kälte. Das Wasser nimmt dort die Wärme aus dem Gebäude auf und transportiert sie ab. Die Rückkühlung erfolgt ebenfalls zentral, etwa über Flusswasser.

Hans Steiner
Chefredakteur