Die Temperaturen steigen von Jahr zu Jahr. Schuld daran ist der vom Menschen gemachte Klimawandel. Um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken hat die Stadt Wien viele Maßnahmen geplant. Sei es die Begrünung von Dächern, der Weg zur Energiewende durch Ökostrom oder das Aufbrechen städtischer Hitzeinseln.
Damit aber nicht nur im öffentlichen Raum die Wienerinnen und Wiener einen kühlen Kopf bewahren, forciert die Wien Energie den Ausbau der Fernkälte. In den nächsten Jahren wird die Wien Energie rund 90 Millionen Euro in die klimafreundliche Kühlung investieren.
Vom klimafreundlichen Fernkälte-Ausbau in Wien zeigt sich der Wiener-Stadtwerke Stadtrat Peter Hanke erfreut: “Mit dem Fernkälte-Ausbau machen wir Wien zum Fernkälte-Hotspot Europas! Eines ist klar: Es wird immer heißer und gerade in der Stadt merken wir das besonders. Durch Fernkälte schafft Wien Energie eine umweltfreundliche Lösung, vor allem für die Innenstadt”.
Fernkälte – Kühlung für die City
“Wie auch die Temperaturen ansteigen, steigt der Bedarf an klimafreundlichen Kühllösungen! In wenigen Jahren werden wir so viel Kühlenergie wie Heizenergie benötigen. Vor allem in Stadtzentren steigt der Bedarf an umweltfreundlicher Klimatisierung besonders”, so Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung. Fernkälte ist vor allem im historischen Wien gefragt. Denn die Bausubstanz ist oft denkmalgeschützt und ein klassisches und umwelschädliches Klimagerät lässt sich nur sehr schwierig installieren. Mit der Fernkälte verschafft die Wien Energie eine klimafreundliche Lösung im Kampf gegen die Hitze. Denn die Fernkälte spart im Vergleich zu konventionellen Klimageräten 50% CO2 und 70% an Energie.
Bis 2025 will die Wien Energie den „Kältering“ um die Innere Stadt schließen. Ab 2030 soll das Fernkältenetz die gesamte Innere Stadt umspannen.
Fernkältezentrale Stubenring
Die Wien Energie baut seit Jänner 2020 die Fernkältezentrale Stubenring. Die Zentrale kühlt demnächst etwa Büros, Hotels und Wohnungen ab. Die Wien Energie rechnet derzeit, dass eine Fläche von rund 300.000 Quadratmetern mittels der Fernkältezentrale gekühlt werden kann. Die Bauarbeiten sollen im Spätsommer dieses Jahres noch abgeschlossen werden. Das Flusswasser, welches zur Rückkühlung verwendet wird, kommt aus dem Donaukanal.
So funktioniert’s
Fernkälte ist in etwa das Pendant zur Fernwärme. In eigenen Fernkälte-Zentralen wird mittels hocheffizienten Kältemaschinen Wasser gekühlt. Ein Fernkältenetz verteilt das ca. 5-6 Grad Celsius kalte Wasser in Wien. Das Wasser nimmt dann in Haushalten, Gescähften oder Hotels die Wärme der Gebäude auf und transportiert sie ab. Das erwärmte Wasser kühlt daraufhin in der Zentrale wieder ab – etwa durch Flusswasser.