Billigspielzeug ist oft schnell gekauft – doch nicht immer ungefährlich. Das Marktamt hat bei einer Schwerpunktaktion in 29 Geschäften über 100 Spielwaren unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind alarmierend: 44 Produkte wurden bereits beanstandet, viele Gutachten stehen noch aus.

Bei einem Kontrollschwerpunkt hat das Wiener Marktamt kürzlich 29 Spielwarengeschäfte besucht und 102 Produkte getestet. Besonders im Fokus: Billigspielzeug. Viele dieser Produkte sind nicht nur qualitativ fragwürdig, sondern können bei Kindern auch ernsthafte Gesundheitsrisiken verursachen. Die Liste der Mängel ist lang – von verschluckbaren Kleinteilen über gefährliche Inhaltsstoffe bis hin zu unzulässigen Materialien.

44 Produkte bereits beanstandet

Bis jetzt wurden 44 Spielwaren als mangelhaft eingestuft. Beispiele dafür sind locker sitzende Knöpfe oder Augen an Stofftieren, die sich leicht ablösen lassen. Gerade für Kleinkinder entsteht dadurch die Gefahr des Verschluckens. Auch bedenkliche Inhaltsstoffe wie Blei in Farben oder verbotene Weichmacher in Kunststoffspielzeug wurden festgestellt. Bei besonders schwerwiegenden Mängeln schreitet das Marktamt sofort ein und zieht die betroffenen Produkte aus dem Verkehr.

Anzeigen und Verstöße häufen sich

Die Kontrollen führten auch zu 30 Anzeigen. Dabei ging es nicht nur um fehlerhafte Produkte, sondern auch um Verstöße gegen die Gewerbeordnung und fehlende oder unzulässige Preisauszeichnungen. Ein weiteres Problem: Viele Geschäfte räumen ihre Ware weit auf die Gehsteige hinaus – oft so weit, dass Passant*innen kaum noch vorbeikommen. Auch das wurde beanstandet.

Einheitliche Standards innerhalb der EU

Spielzeug muss laut EU-Recht strenge Anforderungen erfüllen. Diese sind im österreichischen Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz (LMSVG) geregelt. Alle EU-Mitgliedstaaten müssen sich an diese Mindeststandards halten und deren Einhaltung kontrollieren. Das Marktamt Wien übernimmt dabei eine wichtige Rolle für den behördlichen Konsument*innenschutz.

Auch Billigspielzeug muss sicher sein“

Marktamtsdirektor Andreas Kutheil betont: „Auch Billigspielzeug muss sicher sein, ist doch die Gesundheit von Kindern besonders zu schützen. Wir stellen mit unseren Kontrollen sicher, dass gefährliches Spielzeug aus dem Verkehr gezogen wird.“ Genau dafür sorgen über 124.000 Kontrollen pro Jahr in ganz Wien – nicht nur bei Spielwaren, sondern auch in vielen weiteren Bereichen des täglichen Konsums.

Fragen? Das Marktamts-Telefon hilft weiter

Wer unsicher ist oder Fragen zu Produkten hat, kann sich direkt an das Marktamt wenden. Unter der Telefonnummer 01 / 4000 – 8090 ist die Hotline erreichbar:

  • Montag bis Freitag: 7:30 – 21:00 Uhr
  • Samstag: 8:00 – 18:00 Uhr
  • Sonntag: 9:00 – 15:00 Uhr