Gratis Schul-Essen: Warme Mahlzeit ist Grundrecht!

Kind beim Mittagessen
Neben gratis Mittagessen wird auch kostenlose Betreuung am Nachmittag gefordert. ©Kampus Production

Nach der Neuregelung für Befreiung der Essensbeiträge wird nun das Mittagessen in der Ganztagsbetreuung an allen ganztägig geführten offenen Pflichtschulen ab Herbst gratis sein. Der Katholische Familienverband begrüßt das, sieht jedoch weiteren Handlungsbedarf bei Wahlfreiheit der Nachmittagsbetreuung.

Jedes fünfte Kind ist armutsgefährdet – und das in einem der reichsten Länder der Welt. Das heißt, dass es kein Geld für neue Kleidung oder warmes Essen gibt. Aber: „Jedes Kind hat das Recht auf ein warmes Essen. Deshalb führt Wien die vollständige Kostenbefreiung für alle Schüler:innen für ein warmes Mittagessen in der Ganztagsbetreuung an offenen Pflichtschulen ein,“ wie SPÖ-Bildungssprecherin Nicole Berger-Krotsch bekannt gab.„Im Sinne der der finanziellen Entlastung der Familien und der Gesundheit der Kinder begrüßen wir diesen längst überfälligen Schritt. Eine warme, vollwertige Mahlzeit ist ein Grundrecht“, befürwortet Konrad Pleyer, Vorsitzender des Katholischen Familienverbandes Wien, diese Neuerung.

Auch gratis Betreuung gefordert

Jedoch ist dies für ihn nur ein erster Schritt zu einer finanziellen Gleichberechtigung sämtlicher Formen der Nachmittagsbetreuung an Pflichtschulen. „Es ist immer noch nicht einzusehen, weshalb Eltern für einen Hort oder die Nachmittagsbetreuung in einer offenen Volksschule zur Kasse gebeten werden, während verschränkte Ganztages-Schulen zur Gänze kostenlos sind. Dies ist nicht im Sinne der von uns geforderten Wahlfreiheit bei der Nachmittagsbetreuung“, meint Pleyer. Ein für Pleyer passendes Modell wäre an Horten und offenen Volksschulen eine kostenlose Betreuung bis 15:30 Uhr anzubieten. Erst danach sollten Beiträge eingehoben werden, wie es bereits jetzt bei verschränkten Ganztages-Schulen der Fall ist.

Mehr Transparenz als Ziel

In Bezug auf die Wahl des Essensanbieters fordert der Vorsitzende umfassende Transparenz: „In der Vergangenheit kam es hier immer wieder zu Ungereimtheiten bei den Essensbestellungen. Auch hier muss auf größtmögliche Transparenz sowohl bei der Wahl der Anbieter als auch bei der Abwicklung der Bestellung geachtet werden.“

In diesem Zusammenhang verweist der Katholische Familienverband auf seine bildungspolitischen Forderungen unter Bildung und Betreuung.