Wien feiert 200 Jahre Strauss: Neue Ausstellung eröffnet

©Philipp Lipiarski / www.lipiarski.com

Anlässlich des 200. Geburtstags des berühmten Walzerkönigs Johann Strauss im Jahr 2025 wird in Wien eine außergewöhnliche Dauerausstellung eröffnet.

Die Ausstellung „JOHANN STRAUSS – NEW DIMENSIONS“ ist ab dem 7. November 2024 im neuen Johann Strauss Museum zwischen der Wiener Staatsoper und dem Naschmarkt zu sehen und bietet den Besuchern eine innovative und multimediale Reise durch das Leben und Werk des Musikgenies.

Ein immersives Erlebnis in sieben Akten

Die Ausstellung setzt sich aus sieben Akten zusammen, die Johann Strauss‘ musikalische und persönliche Meilensteine nachzeichnen. Sie ist nicht nur ein visuelles, sondern auch ein akustisches Erlebnis: Ein 3D-Kopfhörer-Soundsystem, das in Österreich erstmalig in einer Ausstellung verwendet wird, schafft eine faszinierende Klangwelt. Die Besucher tauchen nicht nur in die Musik ein, sondern erleben Strauss‘ Lebensgeschichte eingebettet in die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen seiner Zeit.

Von der Revolution bis zum “Donauwalzer”: Die Stationen von Strauss‘ Leben

Der erste Akt der Ausstellung beginnt im Jahr 1825 und zeigt das Wirken von Strauss‘ Vater, der als „Teufelsgeiger“ gefeiert wurde und die Wiener Tanzmusik revolutionierte. Der zweite Akt behandelt die politischen Spannungen und Umwälzungen der Revolution von 1848, die auch die Strauss-Familie prägten. Mit dem Tod seines Vaters übernahm Johann Strauss der Jüngere dessen musikalisches Erbe und setzte seine internationale Karriere fort, was im dritten Akt thematisiert wird.

In den folgenden Akten steht Johann Strauss‘ eigene Karriere im Mittelpunkt: Besonders der vierte Akt beleuchtet seinen legendären Walzer „An der schönen blauen Donau“, der ihm weltweite Bekanntheit einbrachte. Neben seiner Musik wird auch sein bewegtes Liebesleben dargestellt – seine Mutter und seine drei Ehefrauen spielten wichtige Rollen in seinem Leben. Der fünfte Akt führt die Besucher zu Strauss’ Erfolgen im Bereich der Operette, mit Meisterwerken wie „Die Fledermaus“ und „Der Zigeunerbaron“, die ihn als Komponisten unsterblich machten.

Der sechste Akt führt die Besucher schließlich zu Strauss‘ letzten Jahren in Bad Ischl und beleuchtet die dramatischen Umstände nach seinem Tod im Jahr 1899, darunter die Zerstörung wichtiger Notenarchive durch seinen Bruder Eduard. Seine Werke jedoch überdauerten und gewannen sogar politische Bedeutung, insbesondere der „Donauwalzer“.

Ein immersiver Raum für das musikalische Vermächtnis

Der siebte Akt der Ausstellung präsentiert sich als beeindruckender, fünf Meter hoher Raum, in dem zentrale Stationen und die künstlerische Vision von Johann Strauss noch einmal aufleben. Hier verschmilzt die Musik mit modernen Technologien und erlaubt den Besuchern, Strauss als Künstler und „Popstar“ seiner Zeit neu zu erleben. Zeitgenössische Interpretationen seiner Werke zeigen, wie sehr seine Musik die Menschen damals wie heute inspiriert.

Die Komponiermaschine: Kreativität zum Mitmachen

Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist die „Komponiermaschine“. Dieses interaktive Element entführt die Besucher in die Welt des Komponierens: Durch Drehen der Knöpfe, die wie Tanzbewegungen wirken, lassen sich Melodien komponieren. Diese werden auf einem Bildschirm sichtbar und verwandeln sich Stück für Stück in einen eigenen Walzer. Am Ende kann jeder Besucher seine Kreation als Audiodatei mit nach Hause nehmen.

„Wie ein Strauss-Walzer, der durch die Tanzsäle der Welt schwebt, entfacht diese Maschine die Kreativität und macht den Zauber der Musik erlebbar“, sagt Peter Hosek, Geschäftsführer der WKE Konzert- und Eventveranstaltungs GmbH, der die Ausstellung mit seiner Agentur konzipiert hat.

Ein Museum zwischen Tradition und Innovation

Die Ausstellung findet ihren Platz im „Johann Strauss Museum“, das im ehemaligen Kleinen Haus der Kunst untergebracht ist und nun den Namen des Walzerkönigs trägt. Das denkmalgeschützte Gebäude befindet sich an einem prominenten Standort zwischen der Wiener Staatsoper und dem Naschmarkt, was dem Projekt großes öffentliches Interesse sichert. Die Verbindung aus traditioneller Architektur und moderner Ausstellungstechnik macht das Museum zu einem kulturellen Hotspot Wiens und zu einem Muss für Strauss-Fans und Touristen gleichermaßen.

JOHANN STRAUSS – NEW DIMENSIONS
Johann Strauss Museum | Friedrichstraße 7, 1010 Wien
Dauerausstellung ab 7. November 2024
Ticketpreis: ab 25 Euro
www.johannstraussmuseum.at/de