Wenn Schüler alte Handys, Zahnbürsten & Co. sammeln, anstatt sie in der Schublade versauern zu lassen, dann wird aus Schule plötzlich Zukunftslabor. Genau das passierte jetzt in der AHS der Neulandschulen Grinzing mit beeindruckendem Ergebnis.

Vom 8. bis 10. September 2025 stand in der AHS der Neulandschulen alles im Zeichen der Kreislaufwirtschaft. Unter dem Motto „Lässig sammeln statt uncool wegwerfen“ rückte das Thema Recycling in den Mittelpunkt des Unterrichts – praxisnah, kreativ und mit jeder Menge Aha-Momente. Gemeinsam mit der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK) und den Abfallprofis der 48er lernten die Jugendlichen, warum alte Elektrogeräte und Batterien nicht in den Restmüll gehören, sondern echte Rohstoff-Schätze sind.

Lässig statt lästig: Schüler als Umweltprofis

Schon beim Auftaktworkshop war klar: Hier geht’s nicht um trockene Theorie, sondern ums Anpacken. Mit dem berühmten Schulkoffer der EAK – inklusive zerlegtem Smartphone zum Studieren – erfuhren die Jugendlichen, welche Schätze in ihren Geräten stecken. Gold, Kupfer und andere Wertstoffe warten nur darauf, wiederverwendet zu werden. Kein Wunder also, dass viele nach den Workshops gleich daheim die Laden durchforsteten: vom alten MP3-Player über verstaubte Handys bis zur kaputten Zahnbürste. „Wir wollen, dass die Kids verstehen, dass jedes Gerät mehr wert ist, als es auf den ersten Blick scheint“, betont Direktorin Eva Fessler. Und Bezirksvorsteher Daniel Resch bringt’s auf den Punkt: „Umweltschutz fängt daheim und im Klassenzimmer an – die Grinzinger Schüler sind Vorbilder für ganz Döbling.“

Ehrengäste: v.l.n.r. Klemens Riegler-Picker (GF NLS Wien), Ingrid Pirgmayer (Leiterin Abfallberatung und Callcenters der 48er), Daniel Resch (BV Döbling), Elisabeth Giehser (GF der EAK), Eva Fessler (Schulleiterin AHS der NLS Grinzing). © EAK

Ehrengäste: v.l.n.r. Klemens Riegler-Picker (GF NLS Wien), Ingrid Pirgmayer (Leiterin Abfallberatung und Callcenter der 48er), Daniel Resch (BV Döbling), Elisabeth Giehser (GF der EAK), Eva Fessler (Schulleiterin AHS der NLS Grinzing). © EAK

Sammel-Rekordergebnis: 461 Kilo E-Schrott

Die große Sammelaktion wurde zum Höhepunkt der Projekttage. Insgesamt 1.954 (!) Elektroaltgeräte mit einem Gesamtgewicht von satten 461 Kilogramm wurden von Schülern und Lehrern zur fachgerechten Entsorgung gebracht. Beim Abgeben am Mistplatz Heiligenstadt konnten die Kids hautnah erleben, wie Recycling wirklich funktioniert. Und weil Einsatz belohnt gehört, gab’s für die drei fleißigsten Klassen – die 4a, 2b und 1b – auch Preisgelder von 250, 150 und 100 Euro. „So macht Umweltschutz nicht nur Sinn, sondern auch Spaß“, freute sich Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der EAK.

Kreislaufwirtschaft: Lernen fürs Leben

Der eigentliche Schatz der Projekttage? Das Wissen, das die Jugendlichen mit nach Hause nehmen. Ob bei der Diskussion über Rohstoffknappheit, beim Zerlegen alter Geräte oder im Gespräch mit den Abfallberatern – klar wurde: Ressourcenschonung ist kein trockener Lehrstoff, sondern gelebter Alltag. „Die Schüler sind jetzt kleine Umweltbotschafter, die ihr Wissen weitergeben“, erklärt Schuldirektorin Fessler stolz. Und ein Schüler brachte es nach drei intensiven Tagen auf den Punkt: „Wir haben gelernt, dass es richtig einfach ist, die Umwelt zu schützen – man muss nur damit anfangen.“

AHS der Neulandschulen Grinzing
Eindrücke und Blitzlichter von der Projektwoche

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