Landstraße: Unterwegs mit Bezirksvorsteher Erich Hohenberger

Erich! Gut, dass ich dich sehe. Ich muss nur ganz kurz mit dir reden.“ – Wer sich mit Erich Hohenberger am Rochusmarkt trifft, muss diesen Satz öfters hören. Es scheint, als kenne jeder und jede auf diesem Markt den Bezirkschef persönlich. Kein Wunder, Hohenberger ist der am längsten dienende Bezirksvorsteher Wiens. Er kennt jeden Winkel der Landstraße bis ins kleinste Detail und machte den dritten Bezirk zu dem pulsierenden Stadtteil, der er heute ist.

Die Mitte Wiens

Der Erich, der ist ein Guter. Wenn man ihn braucht, kann man einfach mit ihm reden“, meint ein Landstraßer nach dem Gespräch mit Hohenberger. Die Frage, ob es ihm unangenehm ist, immer wieder angesprochen zu werden, verneint der Bezirkschef: „Mir ist das direkte Gespräch sehr wichtig. Nur so erfahre ich, wo der Schuh drückt. Die Kommunikation über digitale Medien ist gut und wichtig, aber das ersetzt kein persönliches Gespräch.

Wie ernst es Hohenberger damit ist, zeigt sich darin, dass er bis heute seine Sprechstunde abhält. „Beim persönlichen Gespräch geht’s viel um Respekt, Zuhören und Sich-wirklich-Zeit-Nehmen. Egal, ob es sich dabei um einen Hackler oder eine Vorstandsdirektorin handelt. Wenn man dieses G’spür hat, kommt auch viel zurück. Die Landstraße ist ein Gesamtkunstwerk und ich bin stolz, dass ich meinen Beitrag dazu leisten darf“, meint er bescheiden. Am besten zeigt sich das am Vorzeigeprojekt Wien Mitte. Hohenberger kämpfte 25 Jahre für eine sinnvolle Umsetzung. Darauf angesprochen, schmunzelt er leicht und erzählt: „Es hieß damals: Häupl und ich gegen den Rest der Welt. Ich war richtig stolz, als wir es eröffnen durften.“ Heute gilt Wien Mitte als ein Vorzeigebeispiel – nicht nur in Wien.

Gesunder Bezirk

Kaum ein Auftritt des Bezirkspolitikers, bei dem er nicht betont, wie wichtig die zahlreichen Gesundheitsinstitutionen im Bezirk sind. Hohenberger weiß, wovon er spricht. „Mir war das Thema schon vorher wichtig, aber nachdem ich persönlich betroffen war, weiß ich noch besser, wie wesentlich eine gute Gesundheitsversorgung ist.“ 2003 erkrankte er bei einem Urlaub in Kärnten am Hanta-Virus. Das Virus griff die inneren Organe an und das Leben von Hohenberger hing zwei Tage lang am seidenen Faden. „Ich hatte Glück, dass ich in die Rudolfstiftung kam und gut vom Personal versorgt wurde. Ohne sie wäre ich gestorben. Doch stattdessen bin ich wieder aufgewacht. Das war einer der schönsten Momente in meinem Leben.
Hohenberger blickt in die Zukunft. So soll etwa 2021 die Neugestaltung des Kardinal-Nagl-Parks angegangen werden und die großen Bauprojekte – wie das TrIIIple oder die Erweiterung des Euro­gates – stehen kurz vor Abschluss. „Die Landstraße ist sehr beliebt. Kein Wunder, hier schaffen wir den Spagat zwischen lebendigem Großstadtbezirk und gelebter Solidarität. In ­unserem Bezirk wird niemand vergessen oder hinten gelassen. Das ist mir persönlich ein wichtiges Anliegen.