„Lieber sicher als sprunghaft“: So denkt das Land im Frühjahr

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Die neue Ausgabe des Arbeitsmarkt-Kompass zeigt: Die Zufriedenheit im Job steigt, aber gleichzeitig sinkt die Lust auf Veränderung. Unsicherheit in der Wirtschaft sorgt dafür, dass viele lieber bleiben, wo sie sind – trotz gesunkener Erwartungen an Gehalt und Chancen am Arbeitsmarkt. Stabilität ist das neue Ziel.

Laut der aktuellen Erhebung von Marketagent und Leitbetriebe Austria sind 85 % der österreichischen Arbeitnehmer*innen mit ihrem aktuellen Job zufrieden – so viele wie noch nie seit Studienbeginn. Gleichzeitig denken nur noch rund 31 % über einen Jobwechsel nach. Das ist ein klarer Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren.

Die steigende Jobzufriedenheit bei gleichzeitig sinkender Wechselbereitschaft zeigt, dass viele Arbeitnehmer*innen angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten verstärkt auf Stabilität setzen“, sagt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent. Der sichere Job gewinnt an Wert – gerade in unsicheren Zeiten.

Arbeitsmarktlage wird kritischer gesehen

Während die Zufriedenheit steigt, fällt der Blick auf den Arbeitsmarkt zunehmend skeptisch aus. Nur noch 58,7 % halten es für eher oder sehr leicht, einen neuen Job zu finden. 2023 lag dieser Wert noch deutlich höher.

Ein Blick auf die Bundesländer macht Unterschiede sichtbar: Während in Tirol 82 % optimistisch sind, liegt die Zustimmung in Wien bei lediglich 50 %. Damit zeigen sich die regionalen Herausforderungen besonders deutlich.

Gehaltserwartungen sinken

Auch die Erwartungen beim Thema Gehalt haben sich verändert. Wer einen Jobwechsel in Betracht zieht, rechnet heute mit durchschnittlich 24,4 % mehr Gehalt. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 29 %.

Die Zahlen zeigen: Der Wunsch nach mehr Geld bleibt, doch die Erwartungen passen sich der Realität an. Die Beschäftigten kalkulieren vorsichtiger – wohl auch wegen der zurückhaltenderen wirtschaftlichen Stimmung.

Weniger Bewegung, aber klare Vorstellungen

Die Studie zeigt auch: Die Wünsche in Bezug auf Arbeitszeit und Home-Office bleiben weitgehend stabil. Die bevorzugte Wochenarbeitszeit liegt bei rund 32,8 Stunden. Auch der Wunsch nach Home-Office ist mit 38 % konstant.

Die Arbeitnehmer*innen wissen also ziemlich genau, wie ihr idealer Arbeitsalltag aussehen soll – auch wenn sie seltener bereit sind, dafür den Job zu wechseln.