Naschmarkt: Begrüntes Konzept für alle Wiener

(C) PID / Fürthner
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Die Fläche zwischen Kettenbrückengasse und Rüdigerhof ist rund 12.000m2 groß. Abgesehen vom samstäglichen Flohmarkt, diente die Fläche bisher als Parkplatz. Mit der Neugestaltung soll statt grauer Betonfläche nun ein multifunktionaler Aufenthaltsraum für alle Wienerinnen und Wiener werden, wie Stadträtin Ulli Sima bei der Vorstellung des Fahrplans für die Neugestaltung erklärte.

Masterplan

Für den „Masterplan zur Neugestaltung“ wurde vorab ein breites und kooperatives Verfahren entwickelt – das WIENER BEZIRKSBLATT berichtete. Die Interessen der Anrainerinnen und Anrainer wurden ernst genommen und in die Vorgaben für die Neugestaltung eingeplant. Vier Schwerpunkte kristallisierten für die neue Nutzung heraus: Neben einer umfassenden Begrünung sollen konsumfreie Zonen kommen. Ebenso sollen der Flohmarkt und der Bauernmarkt bestehen bleiben. Man habe dabei einen möglichst breiten Konsens erreicht, wie der Architekt Albert Wimmer ausführte. Wimmer begleitete den Erstellungsprozess des Masterplans. Gerade der Naschmarkt sei „ein besonderes Stück von Wien, von dem alle Wiener etwas haben wollen und sollen.“ Ein europaweiter Wettbewerb soll bis zum Frühjahr 2023 ein finales Konzept hervorbringen.

Bäume und Begrünung statt Halle

(C) Stadt Wien

Mit der Neugestaltung soll der Naschmarkt einen „guten und würdigen Abschluss“ bekommen, so Stadträtin Sima. „Wir wollen die unerträgliche Hitzeinsel Naschmarkt-Parkplatz entschärfen und zu einem neuen Grätzl-Treffpunkt machen. Und es freut mich sehr, dass im Zuge der Erarbeitung des Masterplans durch so viele Profis ein großer Wurf gelungen ist und nun auch weitere Flächen zur Umgestaltung dazugekommen sind, die wir nun für ein attraktives Angebot an regionalen, saisonalen und Bio-Produkten nutzen können.“

Statt der umstrittenen Halle auf dem Gelände sollen mehr als die Hälfte begrünt und gekühlt werden. Das Konzept sieht die Nutzung von 58 % der Fläche als „nutzungsoffenen Freiraum“ vor. Baumpflanzungen sind aufgrund der Statik – das Areal befindet sich über dem Wienfluss – nur in den Randbereichen möglich sein. Die restlichen 42% bleiben künftig für den Flohmarkt. Abgesehen vom Flohmarkt soll hier Platz für Kunst, Kultur und Sport entstehen. Bezirksvorsteher Markus Rumelhart freu sich: „Es ist ein grüner Erholungsraum, der eine vielfältige, konsumfreie Nutzung möglich macht. Gemeinsam mit dem attraktiv gemachten Bauernmarkt zieht noch mehr Lebensqualität in den Bezirk.“

Bauernmarkt neu

(C) PID/Bohmann: Planungsstadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteher Markus Rumelhart

Westlich der Kettenbrücke (stadtauswärts) liegt der Naschmarkt-Parkplatz. Im Zuge des Verfahrens wurde auch die östliche Seite, die Ausläufe des Naschmarkts, in die Projektentwicklung miteinbezogen. Die bisher wenig schmucke 5.000m2 große Fläche soll zum „Bauernmarkt neu“ werden.

Die bestehende Überdachung des Wienflusses wurde von Otto Wagner gestaltet. Ursprünglich sollte über dem Wienkanal ein repräsentativer Prachtboulevard entstehen. Dieser hätte vom Stadtzentrum bis zum Schloss Schönbrunn führen sollen.