Neues Ankunftszentrum für Ukrainer eröffnet

(C) Unsplash
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Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine weiter fort. Um flüchtenden Menschen aus der Ukraine zu helfen, wurde nun das ehemalige Biozentrum in der Althanstraße zum Ankunftszentrum umfunktioniert. Künftig werden dort bis zu 1.000 temporäre Notschlafplätze zur Verfügung stehen. Nachdem das Gebäude für einige Wochen der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU GmbH) zur Verfügung stand, ist es jetzt erste Anlaufstelle für Ukrainer:innen, die erstmals nach Wien kommen.

Wien reagiert

Das Ankunftszentrum Wien wird vom Wiener Roten Kreuz geführt und steht 7 Tage die Woche/rund um die Uhr für Ukrainer, die erstmals nach Wien kommen, zur Verfügung. „Ob Notquartiere, Erstversorgung oder Wohnplätze in der Grundversorgung – die Stadt Wien hat bereits in den ersten Wochen des Ukraine-Krieges ein breites Angebot an Unterstützungsmöglichkeiten für Vertriebene sehr rasch auf die Beine gestellt. Nach mehr als 8 Monaten Krieg ist es jetzt notwendig, die bestehende Infrastruktur anzupassen“, erklärt Sozialstadt Peter Hacker bei der Eröffnung des Ankunftszentrums Wien. Man könne nicht vorhersehen wie sich die Situation weiter entwickeln werde, Großangriffe, Engpässe bei der Energieversorgung oder die Teuerung können die Zahl der Vertriebenen in Österreich sprunghaft ansteigen lassen, so Hacker.

„Im Gegensatz zu anderen Bundesländern haben wir unser Angebot stetig weiterentwickelt. Während andere daran arbeiten, ein Problem noch größer werden zu lassen, arbeiten wir lieber an der Lösung“, so Hacker.

Sicherer Hafen

Saya Ahmad, Bezirksvorsteherin des 9. Bezirks hält bei der Eröffnung fest: “Als Menschenrechtsbezirk und “Sicherer Hafen” ist es für uns als Bezirk selbstverständlich, allen geflüchteten Menschen Schutz vor Krieg und Verfolgung zu bieten. Unabhängig davon, woher sie kommen. Als Politik und als Gesellschaft ist es unsere Pflicht, Schutzsuchenden die Hilfe zu gewähren, die sie brauchen. Als Bezirksvorsteherin erfüllt es mich deshalb mit Stolz, dass wir das Ankunftszentrum Wien im Neunten willkommen heißen dürfen. Denn eines ist klar: die Krisenzeiten, die wir gerade durchleben, können wir nur mit Solidarität und Zusammenhalt meistern.“

84 Mitarbeiter des Roten Kreuzes betreuen im Ankunftszentrum geflüchtete Ukrainer. „Ganz im Sinne unseres Auftrages als Einsatzorganisation, Menschen in Not zu helfen, sind die Mitarbeitenden des Wiener Roten Kreuzes auch für aus der Ukraine vertriebene Menschen im Einsatz,“ so Landesgeschäftsleiter des Wiener Roten Kreuzes, Alexander Lang. Auch Mitarbeiter des Fonds Soziales Wien und der Caritas Wien sind vor Ort im Einsatz. „Sie informieren über die nächsten Schritte nach der Ankunft und den weiteren Aufenthalt in Wien bzw. Österreich,“ ergänzt Susanne Winkler, stv. Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien.

Ab 1. Dezember wird auch die Landespolizeidirektion Wien vor Ort Ukrainer polizeilich erfassen. Bis Ende November findet die Erfassung noch im Austria Center Vienna statt.

Community Center geplant

Neben dem Ankunftszentrum Wien, bleibt das Beratungszentrum im ACV bestehen. Ukrainern, die in Wien bleiben wollen, können sich über das Anmeldetool gvs-termin.fsw.at für einen Termin anmelden und vor Ort einen Antrag auf Grundversorgung stellen. Das Arbeitsmarktservice Wien (AMS) und der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) informieren und beraten weiterhin.

Im humanitären Ankunftszentrum in der Sport & Fun Halle im 2. Bezirk betreut Train of Hope vorübergehend jene Vertriebenen, die die Einrichtung auch bisher tagsüber regelmäßig besucht haben. Notquartiersplätze werden ausschließlich über das Ankunftszentrum Wien vergeben. Neben dem Ankunftszentrum Wien, dem Beratungszentrum Wien und den eigens für Ukrainer geschaffenen Beratungsstellen, plant Wien ein Community Center für Ukrainer, das von Train of Hope betrieben wird.